Stangala - Boued Tousek Hag Traou Mat All

Ich bin benommen, mehr noch regelrecht berauscht von diesem Album! Was diese drei Burschen aus Frankreich hier darbieten, kommt für mein Dafürhalten nämlich eher einem einzigen, über eine Stunde anhaltenden Trip näher, als konventioneller Musik.

Durchwegs psychedelisch und in Richtung „Stoner“ (wohl im wahrsten Sinne) legen es die Jungs an, verbreiten dabei aber eine spannungsgeladene Atmosphäre und verstehen ihre Handwerkskunst, die sich schlicht und ergreifend „elegische Langsamkeit“ nennt, durchaus. Es „doomt“ also im zumeist unersten Tempo-Bereich, lässt aber dennoch eine gewisse Leichtigkeit erkennen.

Diese stammt zum Großteil von den vereinzelten Einsprengseln aus dem keltischen und irischen Kulturkreis, auch wenn diese wohl eher den Trip unterstützend und integrativ angewendet werden. Hinsichtlich der instrumentalen Komponente ist „Boued Tousek Hag Traou Mat All“ also über jeden Zweifel erhaben. Nur durch Abstriche in Sachen Sound klingt die Chose dann allerdings doch ziemlich verwaschen.

Genau darin aber sehe ich wieder eine der Stärken von STANGALA, denn eben dieser „Schmutz“ lässt das Album zu einer „Klangmauer“ werden. Psychotische, verstörende und wabernde Sequenzen im Sinne von ELECTRIC WIZARD oder auch RAMESSES sind ebenso Bestandteil dieses Gesamtkunstwerkes wie selbstredend auch Einflüsse der „Ursuppe“ jeglicher Langsamkeit: BLACK SABBATH.

Als „Würze“ verwenden die „Franzeln“ auch noch herzhafte, wenn auch fast schon auf manische Weise repetierte Fragmente, weshalb ich mich auch nach mehrmaligen Versuchen immer wieder dabei ertappte, keine Ahnung mehr zu haben, welchen „Song“ ich eben höre. Der Umstand, dass ohnehin gleich vier Instrumentals enthalten sind, macht diese „Suche“ zudem nicht einfacher. Aber „Songs“ sind hier ohnehin Schall und Rauch (hüstel). Anhören und sich auf den Trip einlassen!