Starisall - Starisall

Review

Kennt jemand ”Illuminatus“, den verspulten Psychedelic-Grusel-Thriller von Robert Wilson und Robert Wilson? Das Buch, um das es in „23“ geht? Details weiß ich auch nicht mehr, aber das dort zitierte Motto der ersten Illuminaten lautete ”Alles ist möglich, nichts ist verboten“. Zumindest sinngemäß.

Warum fällt mir das beim Besprechen einer EP von STARISALL ein? Nun, möglicherweise haben sie sich ähnliches gedacht, als sie sich erstmals zum Musizieren und Songwriting zusammengesetzt haben. Wie sonst sollten sie auf eine Musik jenseits aller gängigen Vergleichsmöglichkeiten und die Genrebezeichnung ”GlamCrossover“ gekommen sein? Fragt mich sonstwas.

Die angekündigte ”gnadenlose Portion Groove“ liefern sie durchaus; von ihren ”unnachahmlichen, schweißtreibenden Live-Shows“, u.a. im Vorprogramm von SILBERMOND, fehlt mir jedoch die Kenntnis. Und das bedaure ich. Teilweise. Denn die zweifellos vorhandenen, beeindruckenden musikalischen Fähigkeiten der vier Dresdner werden durch den in höchstem Maße affektierten Schluchzgesang von Sänger Ish so vollständig neutralisiert, dass ich geradezu erleichtert bin, mir zum Verfassen dieser Zeilen nur vier Titel anhören zu müssen. Neben diesem speziellen Geträller fallen das sehr komplexe Songwriting und die sattelfeste Rhythmusgruppe sehr positiv auf und und auch die Gitarren sind sehr hörenswert und sauber eingespielt. Dass mir hierzu kein wirklich passender musikalischer Vergleich einfällt verbuche ich als Kompliment für die Sachsen, stark.
Irgendwo zwischen Rock mit progressiven Elementen, funkigen Gitarren à la EXTREME oder WHITE TRASH und einer großen Portion Eigenanteil sind STARISALL musikalisch anzusiedeln.
Grundsätzlich sehe ich allerdings Parallelen zu MEGADETH oder VAN HALEN (Ups, ein Reim!): tolle Musiker, deren Schaffen und Hörbarkeit durch einen -im Falle der kalifornischen Sonnenkönige inzwischen drei- Sänger torpediert wird, für den die Musik wohl so ’ne Art Therapie darstellt. Nix für ungut, Ish!
Ich wünsche jedenfalls gute Genesung und für die Zukunft außerdem, dass die Musik einen Tick einfacher wird. Weniger komplex halt. Weniger ist mehr. Das stammt nicht aus ”Illuminatus“, stimmt aber auch.

18.06.2008

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