Storm Resistant - Storm Resistant

Review

Wenn sich eine Band auf die Fahne schreibt, dem klassischen Hard Rock der 1970er-Jahre im Stil von DEEP PURPLE, CREAM oder KISS zu huldigen, bedarf es wohl nicht vieler Worte, die musikalischen Grundstrukturen zu beleuchten. Die Rede ist von dem 2013 in Berlin gegründeten Vierer STORM RESISTANT. Nach einem Wechsel des Lineups macht die Band nun Nägel mit Köpfen und präsentiert ihr selbstbetiteltes Debütalbum.

STORM RESISTANT stellen ihren Erstling vor

Auf ihrem Debütalbum stellen Thomas Mank (Gesang), Bernd Basowski (Gitarre), Nils Rogal (Bass) und Rainer Pitsch (Drums) zehn Songs vor, von denen drei pre-released wurden. Den Anfang machte „War And Peace“, zweifellos eines der Aushängeschilder des Albums. Aufmerksame, nicht nur etablierten Bands zugeneigte Ohrenzeugen bekamen hier schon eine gute Dosis oldschooligen, rifflastigen Hard Rocks made in Berlin serviert. Wer hier Parallelen zu KISS und eine besondere Zuneigung zu basslastigem Sound erkennt, liegt nicht falsch. Sänger Thomas Mank mag kein herausragender Shouter im Stil der Gillans und Halfords sein, doch einen charismatischen Output kann man seiner Stimme nicht absprechen.

Als weitere Appetizer folgten „Feel It“ und das eingängige „Identity“, die beide nach ähnlichem Muster funktionieren, wobei erneut deutliche KISS-Einflüsse erkennbar sind. Einflüsse, die sich auch im Weiteren wie ein roter Faden durch das Erstlingswerk ziehen. Ob „Full Throttle“, „Don’t Bother Me“, „Never Again“ oder „Superstar“ – fast überall singt ein imaginärer Gene Simmons mit. Als anspruchsvollsten Song könnte man den sechsminütigen Finisher „Somebody’s Told Me“ deklarieren, der mit gemäßigtem Tempo atmosphärisch aus den Boxen schleicht. Und nein, hier wurde nicht Ian Gillan als Gastsänger verpflichtet, auch wenn es sich stellenweise so anhört.

Garniert wird das musikalische Retro-Angebot mit sauberer Gitarrenarbeit, insbesondere substanziellen Riffs, die für Stimmung sorgen. Auch der Bass wurde so gemastert, dass er nicht untergeht – was ja leider oft genug vorkommt.

Ein höherer Wiedererkennungswert wäre wünschenswert

In der Tat lässt es sich darüber streiten, ob die sturmbeständigen Hauptstädter mit der hier zelebrierten Affinität für KISS und vergleichbare Pionierbands nicht doch über das Ziel hinausschießen. Der individuelle musikalische Wiedererkennungswert der Band hält sich jedenfalls in Grenzen. Schlecht gemacht ist die Mucke dennoch nicht: Die Zielgruppe wird definitiv angesprochen, auch wenn ein wenig mehr Kreativität nicht schaden könnte, um einen eigenen Stil zu definieren.

Der Sound ist einerseits klar und druckvoll, so wie es bei modernen Produktionen üblich ist. Andererseits wäre es konsequent gewesen, der Produktion einen Hauch von der für die damalige Zeit charakteristischen Rohheit zu verpassen. Letztlich klingt der Sound der Langrille etwas zu glattpoliert, was in Anbetracht des soliden Songmaterials aber nicht wesentlich ins Gewicht fällt.

Zu konstatieren bleibt, dass dieser klassisch-oldschoolige Hard Rock in seiner vermeintlichen Simplizität etwas durchaus Unterhaltsames und Sympathisches an sich hat. STORM RESISTANT brauchen keinen innovativen Bums, um hörenswerte Ergebnisse zu liefern. Vielmehr geht es um inspirierten Hard Rock einer gestandenen Band, die nicht mit komplexen Songstrukturen experimentiert, aber trotzdem effektiv ist.

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20.05.2022

Redakteur | Schwerpunkte: Classic Metal, Female Fronted Metal, Hard Rock

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