Supergenius - Supertired

Review

SUPERGENIUS triggern mit ihrem Album „Supertired“ gleich zweimal super, unbewusst regt das die Erwartungshaltung doch an. Die ersten Klänge reißen nicht vom Hocker, weisen aber einen soliden Weg in einer längst vergessene, heile Rockwelt, in der Grunge und Alternative noch einen Platz hatte. Und wer würde nicht gerne mit dem sympathischen Opa auf dem Cover mal etwas Zeit verbringen?

Relativ schnell stellt sich aber Ernüchterung ein, denn Musik und Gesang korrespondieren einfach überhaupt nicht miteinander. Die solide musikalische Basis läuft ins Leere, der Sänger kocht sich sein eigenes Süppchen und singt immer schön an den Ideen der Kollegen vorbei. Dabei scheint er äußerst beschäftigt und bemüht. Er schlägt kunstvolle Haken und dreht possierliche Kurven, die SUPERGENIUS so gar nichts nützen und für viele verschenkte Chancen sorgen. „Charmer“ und „Kinda Wooden“ wäre ohne das unnötige „Hohohoho“-Gejaule deutlich besser geworden, auch „Watch The Water“ tun die ständig aufschreckenden Hickser überhaupt nicht gut. SUPERGENIUS fordern in solchen Momenten Aufmerksamkeit für Nichts, Applaus für Dampf.

Ein Albumtitel, der leider voll ins Schwarze trifft

Richtig bitter wird es bei den scheinbaren Brechern, wenn es wie bei „Acrobatics“ oder „Know Your Knots“ mal etwas flotter werden soll. Während die Instrumentalfraktion einigermaßen spritzigen, leicht depressiven Rock mit Kante spielen, blubbert der Sänger die Lieder einfach nur planlos und uncharmant voll – Refrain? Hook? Schon davon gehört? Einfach der richtige Mann für den falschen Job. Die vergebenen Punkte werden komplett für die Musik eingefahren.

Man kann getrost „Frogstomp“ von SILVERCHAIR entstauben und findet 22 Jahre alte Musik, die unter deutlich schlechteren Bedingungen aufgenommen wurde und besser ist. Weiteres Manko ist die Länge von über 43 Minuten, etwas gewagt, wenn man doch inhaltlich und musikalisch so gar nichts zu erzählen hat und ohne bemerkenswerte Höhepunkte auskommt. Das Beste haben wir uns für den Schluss aufgehoben: SUGERGENIUS besteht aus Musikern der Bands WIEGEDOOD, OATHBREAKER, BEECHER und RISE AND FALL. „Supertired“ kann man so stehen lassen und noch superlangweilig und superuninspiriert hinzufügen.

23.04.2017

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