Tankard - The Tankard

Review

1995 veröffentlichten TANKARD selbstbewusst das Album „The Tankard“ in einer Zeit, in welcher der klassische Thrash Metal eigentlich tot war. Grunge, Punk Rock, Crossover und Alternative hatten das Zepter übernommen. Wohlwissend diesen Umstandes hielten sich die Frankfurter dennoch nicht zurück und schufen mit „The Tankard“ einen weiteren Meilenstein ihrer Geschichte.

Zwar kann man insgesamt sagen, dass sich „The Tankard“ schon etwas von den vorherigen Veröffentlichungen des Hessenmobs unterscheidet. Sänger Gerre entdeckte spätestens hier seine melodiöse Seite („Minds On The Moon“), dafür kommt der alte Punk-Einschlag eine Ecke deutlicher durch. Trotzdem war es eine harte Zeit, gerade für Bands wie TANKARD. Aber mit solch coolen Nummern wie „Grave New World“, „Fuck Christmas“, „Close Encounter“ oder „Hope?“ (mit seinen fetten Gitarrenriffs) machten die Jungs klar, dass sie sich nicht unterkriegen lassen würden.

Auf „The Tankard“ herrscht jedoch eine ziemlich düstere Stimmung, zumindest, was die Texte betrifft. Die Band setzt sich mit Missständen der ganzen Welt auseinander und zeigt, dass sie außer dem Alkohol zu frönen noch viel, viel weiter über den Tellerrand schauen kann.

Die Besonderheit an dem Re-Release ist, dass zusätzlich noch das Album „Aufgetankt“, damals unter dem Bandnamen TANKWART veröffentlich, enthalten ist. Hier interpretieren Gerre und Co. Hits der neuen deutschen Welle, dem Schlagerbereich und sogar aus dem Deutschpunk. Gelungen sind die Stücke eigentlich alle. „Liebesspieler“ (im Original von den TOTEN HOSEN) kommt der ursprünglichen Nummer ziemlich nah, auch „Hurra, Hurra, Die Schule Brennt“ (EXTRABREIT) wurde nicht sehr verändert. Cooler sind da schon die Umsetzungen von „Sternenhimmel“ (HUBERT KAH), „Skandal Im Sperrbezirk“ (SPIDER MURPHY GANG) oder „König Von Deutschland“ (Rio Reiser). Der einzig eigene Song „Billiger Slogan“ nimmt der Scheibe allerdings etwas den Spaß, da wieder mal ein ernstes Thema behandelt wird.

28.08.2011
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