TDW - Fountains

Review

Der Name TDW steht für das Solo-Projekt von Tom de Wit. Fans schreiben de Wit ihre Ideen, wie ein Song kreiert werden könnte. So oder so ähnlich dürften zumindest einige Tracks entstanden sein. Fans, welche „The Days The Clock Stopped” vorbestellt hatten, lieferten die Ideen und damit die Zutaten für „Fountains“ an de Wit und kein Jahr später steht TDW-Album Nummer acht in den Regalen.

„Fountains“ entstand unter Mithilfe der Fans

De Wit nutze die Inspiration der Fans für sechs der zehn Nummern auf dem neuen Werk. Thematisch geht es um die Menschheit und ihrer Verbindung zur Kunst und Geschäft und das für de Wit die Kreativität bei seinen musikalischen Aktivitäten im Vordergrund steht.

Wie bereits bei „The Days The Clock Stopped” hat Fabio Alessandrini (ANNIHILATOR) den Part an den Drums übernommen, Rich Gray (ANNIHILATOR/AEON ZEN) den Bass. Alle weiteren Instrumente wurden von De Wit eingespielt. Dazu gesellen sich ein ganzer Haufen an Gastmusikern, unter anderem Vikram Shankar (REDEMPTION) oder Ron Brouwer von SACROSANCT.

Zum Intro des Titeltracks erklingt ein Klavier, das mit orchestraler Begleitung in Richtung US-Progressive Metal tendiert. Der keifende und gutturale Gesang in Verbindung mit der Saitenarbeit setzt ein erstes Ausrufezeichen. „Inner Enemy“ mixt Choräle mit leicht in Richtung Fusion tendierende Töne. Abwechselung wird großgeschrieben, insgesamt ist aber ein roter Faden ersichtlich und es wird nicht zu chaotisch. Der balladeske „Hope Song I“ irritiert mit melancholischen Fado-Klängen, „Gratitude Song“ kommt relativ gradlinig aus den Boxen und überrascht vor allem durch den Wechsel der Sprache beim Gesang.

Die Querflöte grüßt bei „Hunters Eyes“, „Anthracite“ dürfte die Herzen von Anhängern progressiver Klänge höherschlagen lassen. Zunächst balladesk dreht der Song im hinteren Teil in härtere Gefilde und ist von seiner Gesamtheit ein nicht einfach zu konsumierender, aber interessanter, Brocken. Das Gegenstück folgt mit „Another Choice Another Universe“, welcher mit seinen elektronischen Spielerein und Wechselgesängen eher langweilt. „Graveyard Boogie“ ändert den Rhythmus zum – natürlich –  rockig progressiven Boogie, ein interessanter Beitrag, aber mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Der „Traveller“ knüpft an die bekannten Genregrößen der progressiven Musik an, bevor knapp neun Minuten „Hope Song II“ mit Orchester und Bombast und leicht verkopfter Melodieführung die Scheibe beenden.

Mit unbändiger Kreativität über das Ziel hinaus

Tom de Wit und TDW sorgen mit seinem neuesten Streich „Fountains“ für reichlich Abwechselung und Kreativität. Es kommt jedoch das Gefühl auf, dass es primär um die eigene Kreativität geht und dabei ein roter Faden für die Hörerschaft mit länger Laufzeit mehr und mehr verloren geht. Die Scheibe hat beispielsweise mit dem Titeltrack oder „Anthracite“ ihre Momente. Warum de Wit „Another Choice Another Universe“ direkt nach „Anthracite“ platziert und damit für einen starken Spannungsabfall sorgt, wird sein Geheimnis bleiben. So dürfte das Werk primär etwas für Menschen sein, die Gefallen an einer großen Experimentierfreude und unbändiger Kreativität finden und sich auch von elektronischen Klängen nicht abschrecken lassen.

20.11.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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