Tellus Requiem - Invictus (The 11th Hour)

Review

Eine feine, elegant ausbalancierte Power / Prog / Bombast / Melodic-Mixtur wird uns auf diesem Silberling geboten, den uns die bislang noch unbekannten TELLUS REQUIEM aus Trondheim kredenzen. Doch nicht nur die Songs selbst, auch die wirklich gelungenen Arrangements, die zwar auf den ersten Eindruck hin ungemein straff wirken, sich beim „Eintauchen“ in die Materie allerdings als offen und unglaublich vielschichtig erweisen, lassen den Zuhörer sofort ins Zweifeln geraten, ob es sich hier denn tatsächlich um bis dato unbescholtene Musiker handelt.

Aber tatsächlich, das Quintett hat bisher lediglich ein selbstbetiteltes Album auf der Haben-Seite zu verbuchen, das 2010 in Eigenregie unters Volk zu bringen versucht wurde. Zumindest in der näheren Umgebung scheint man damit aber bereits durchaus erfolgreich gewesen zu sein, denn die Burschen wurden daraufhin mehrfach als Support-Acts für Shows in der Heimat verpflichtet und konnten unter anderem bereits für PAGAN‘S MIND oder EDENBRIDGE die Bretter erwärmen.

Nun also hat man Dreher Nummer zwei im Talon und dieser scheint als Fortsetzung des Debüts angelegt zu sein, auch wenn ich mangels Kenntnis des Erstlings nichts über die direkte Verbindung weiß und eventuelle Zusammenhänge der Geschichten nicht wirklich leicht zu erkennen sind. In sich stimmig wirkt „Invictus“ aber auf jeden Fall, wobei obendrein noch zu erwähnen ist, dass TELLUS REQUIEM durch diverse orientalisch anmutenden Passagen (die mitunter an DREAMTONE sowie an MAEGI, das aktuelle Unternehmen von deren Mastermind Oganalp Canatan denken lassen) eine überaus bemerkenswerte atmosphärische Dichte erzielen konnten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auf diesem Album zehn für sich alleine ebenso wirkungsvolle wie gelungene Kompositionen zu finden sind, die jedoch erst als Gesamtheit ihre Wirkung so richtig entfalten. Wer sich in der eingangs erwähnten Schnittmenge wohlfühlt und auch kein Problem damit hat, dass TELLUS REQUIEM neben der bereits genannte Stärke in Sachen Arrangements auch mit diversen neoklassizistischen sowie typisch italienischen Anleihen daherkommen, wird hier mit bestens bedient. Hinzufügen bleibt noch, dass die Burschen sehr wohl auch durch diverse technische Finessen auf sich aufmerksam machen können, allerdings zu keiner Sekunde in pures Gefrickel abdriften und ihre Sache in Summe wirklich gut machen.

Klar kann man anfügen, dass es dem Fünfer noch ein wenig an Eigenständigkeit mangelt, ihr irgendwo zwischen den Referenzen SYMPHONY X, frühen KAMELOT und RHAPSODY, sowie diversen Bands und Projekten ihres Labelchefs Lance King oder auch PAGAN’S MIND anzusiedelnder Mix, der obendrein noch um einige Zutaten aus der bewährten HELLOSTRATOGAMMA-Ecke erweitert wurde, weiß aber dennoch zu gefallen und sollte in eben jener Zielgruppe auch für reichlich Freude sorgen.

08.05.2013

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