The Divine Baze Orchestra - Dead But Dreaming

Review

Und, kaum zu glauben in der Hit-Dichte, nach den guten Alben von LONELY KAMEL und NYMF folgt gleich noch ein weiteres feines Opus von Transubstans Records, diesmal vom schwedischen THE DIVINE BAZE ORCHESTRA. Selbst beschreibt die Band ihren Sound als progressiven Art Rock, wobei die musikalischen Vorbilder vor allem in KING CRIMSON und URIAH HEEP zu verorten sind und was das Textkonzept betrifft, orientiert sich die Kombo am Werk der Schauderkönigs H.P. Lovecraft.

Ganz unrecht hat die Band mit ihrer Selbststilisierung nicht, denn Frühling, Natur, kauzige Orgelsounds, helle Screams nach Art früher URIAH HEEP durchziehen die komplex arrangierten Tracks. Auch Musical-Atmosphäre ist durchaus vorhanden. Glöckchen klingeln, „July Morning“ ist nicht allzu weit entfernt. „And The Creator Is Waiting“? Sicher… allerdings nicht in so eingängiger Weise wie im Original. Analog knarzige Soli durchbrechen die Picknickatmosphäre, führen in den Rausch aus Psychedelic und Krautgewaber. Bunte Vöglein schwirren um uns; Cat Stevens, ist er es wirklich, da beim „Tea For The Tillerman“?

Auf das übliche Strophe-Refrain-Strophe Schema werden wir hier nicht treffen. THE DIVINE BAZE ORCHESTRA geht weit progressiver, schräger, zu Werke als URIAH HEEP, welche ja immer die Nähe zum gefälligen Schmusekurs suchten. Die Schweden zelebrieren plötzlich kristallklare Soli, platzieren Orgelintermezzi, setzen Kontrapunkte mit dem Bass, ohne das zunächst eingeschlagene Thema wieder aufzunehmen.

Das strengt natürlich an. Aber etwas Anstrengung vorher muss doch sein, oder? Andererseits ist die Wiedererkennbarkeit bei derartig verspielter Sphärenmusik nicht unbedingt gewährleistet, denn auch meine Person sucht immer nach Angelpunkten, nach Passagen im 4/4-Takt, welche sich griffig einschmeicheln, ganz der gewohnten Romantik entsagen tun wir ja nicht. Nun, da sind wir hier schief gewickelt, denn es hagelt nur so Breaks und verworrene Hakeleien, welche sogar ins Land des Jazz führen („Flow/Unity“). Leicht ist das alles nicht, keineswegs. Gut dennoch, vor allem das düstere „What Mustn’t Be Spoken“. Aber Sauerkraut oder Grünkohl muss man mögen, klar.

26.01.2011

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