Funeral Pyre,the - The Nature of Betrayal
Stendahl 
THE FUNERAL PYRE aus den Vereinigten Staaten kredenzen uns Black Metal mit opulenten Keys, in der Tradition von DIMMU BORGIR, LEGENDA, früheren AND OCEANS… und so fort. Sie wollen klingen wie in den glorreichen Neunzigern, nur das Level der genannten Bands, kompositorisch wie technisch, erreichen sie niemals. Wie auch?
Selten zuletzt habe ich eine CD gehört, von der ich sagen würde, dass alle Songs gleich klingen, nicht ähnlich sondern wirklich gleich. Die letzte OLD MAN’S CHILD war auch so ein Kandidat oder APOSTASY. Das ist alles nicht schlecht gemacht, was die vorgenannten Bands angeht, bei THE FUNERAL PYRE jedoch ganz ohne Seele, Atmosphäre, zwingende Licks oder Chorusse. Nichts bleibt haften; andererseits gibts auch nichts zu entdecken. Der Gesang ist zu kreischend bisweilen, auch bei ruhigeren Parts, was die Stimmung nicht gerade hebt. Ob nun „The Nature Of Betrayal“ oder „Plague That Leads To Extinction“, nichts davon will Wiedererkennbarkeit vermitteln, immer wird zügig Tempo gemacht, allein an Klasse, Abwechslung, Kreativität mangelt es. Alle hauen in die Tasten, so hat man den Eindruck, ein wenig ohne Sinn und Verstand, alles auf Kosten der Struktur der Songs.
Der Drummer prügelt wie besessen, ohne Kunst allerdings. Ob es hier einen Bass gibt, kann man nicht hören. Spannungsaufbau ist ebenso ein Fremdwort wie variable Gesänge oder Spieltechniken. Denn auch „Victims“ tönt letztlich wie die obengenannten Songs. Erst in „Stealing The Air Of Life“ gibts mal Grunts, die leider sofort von Mickey Maus abgelöst werden. Ein wenig akustische Atmosphäre weist den Weg: dahin sollten sie gehen, unbedingt. Denn so wird das nichts; die Konkurrenz schläft wenig oder zu anderen Zeiten. Auch das Finale ist quasi der Opener, gleiches Tempo, gleiche Drum-Figuren, immergleicher Gesang, keine Ideen, null Ahnung von Dramaturgie. Gewöhnt euch an kurze Reviews, bei solchen Bands. Ganz schwach. Die drei Punkte sind ein Geschenk, kein Mitleid.
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