The Funeral Pyre - Vultures At Dawn

Review

Meister Stendahl bannte seinerzeit das Erstlingswerk der Kalifornier THE FUNERAL PYRE, wohingegen Kollege Erik lobende Worte für das Nachfolgealbum „Wounds“ fand. Und im dazugehörigen Interview gab Jahn Strachan beiden sogar tendenziell recht, indem er zwischen jenen Alben eine deutliche Entwicklung sah und die Fortnahme der Keyboards als entscheidenden Schritt nach vorne einschätzte.

Und so verwundert es nicht, wenn „Vultures At Dawn“, Album Nummer Drei, wieder keine Keyboards auffährt, sondern allein auf die melodische Macht von verzerrten Gitarren setzt. Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas roh und ist es auch im zweiten Moment noch, aber durchaus gekonnt umgesetzt. Bei aller schwedischer Raserei setzen die Kalifornier bei ihrem Black Metal weniger auf eindimensionale Wespengitarren, sondern vielmehr auf atmosphärische und variable Gitarrenfiguren, die auch mal auf einzeln gezupften Saiten aufbauen. Das hat den charmanten Vorteil, dass die Songs bei aller Variabilität äußerst homogen daherkommen und zwischen doomigen Passagen und Tempoverschärfung dennoch ein natürlicher Fluss entsteht. Darüber hinaus setzen die Jungs auf dezente Leads sowie bisweilen auf zweistimmige Gitarrensoli – allerdings sind diese nicht immer gelungen, wie im Track „Monolith“: Anstatt aneinander vorbei zu improvisieren sollten sich die Gitarristen nächstes Mal besser überlegen, wer was spielt und wann zum Bending ansetzt.

Insgesamt überzeugt „Vultures At Dawn“ durch seine Atmosphäre und durch seine Kompaktheit – was vor allem dem Sound geschuldet sein dürfte. Einerseits. Andererseits hätten die Kalifornier noch verstärkt an der Dramaturgie feilen sollen: So klar und beeindruckend der Anfang mit dem Opener „Vultures“ auch ist, so unklar ist in der Folge, worauf das Album denn überhaupt zusteuert. Da gibt es hier ein Break, dort epische Leads, und doch navigiert „Vultures At Dawn“ vor allem zum Ende hin reichlich ziellos durch die Hölle. Wie gesagt, das Album ist nicht uncharmant, aber so richtig zwingend ist es im Endeffekt auch nicht. Bleiben eher starke sechs als knappe sieben Punkte.

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22.06.2010

- Dreaming in Red -

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