The Knell - Harm

Review

Die israelischen THE KNELL gibt es schon eine ganze Weile, doch bis zu ihrem Debütalbum „Harm“, was nun nach neun Jahren Bandexistenz vorliegt, haben sie einige Bewährungsproben über sich ergehen lassen müssen. Musiker gingen, neue kamen hinzu, um alsbald wieder das Feld zu verlassen. Dennoch konnten sie mit zwei Demos in den Jahren 2000 und 2001 auf sich aufmerksam machen, um letztendlich beim heimischen Label Totalrust Music, welches sich auf genau ihre Musikrichtung spezialisiert hat, unterzukommen. Und das ist Doom Metal, ganz in der Tradition der frühen 90er.

Mit „Harm“ erweisen THE KNELL vielen Vorbildern ein Tribut, reihen sich ein zwischen EVOKEN, THERGOTHON, UNHOLY – passenderweise klingt der Song „Jerusalem Frost“ erstaunlich authentisch nach BETHLEHEM auf ihrem „Dark Metal“ Album. Es ließen sich sicherlich noch einige weitere Bands nennen, aber der Fahrplan dürfte klar sein: Äußerst zähflüssiger und schwerlastiger Metal, der sich ohne jeden Ansatz von erhöhter Geschwindigkeit aus den Boxen wälzt. Kalt und unbarmherzig ist es auf dem Album – die wenigen Melodien fokussieren die verbliebenen Emotionen, versinnbildlichen das Ausmaß an Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Die Endzeitstimmung ist bereits im Endstadium angelangt – es gibt keine großen Ausbrüche mehr, keine emotionalen Quantensprünge, die vielleicht noch Hoffnung wecken könnten. Leider geht das auch mit einem gewissen Maß an Monotonie einher.
„Harm“ hat leichte Probleme, in die Gänge zu kommen, erst mit dem bereits erwähnten „Jerusalem Frost“ kommt langsam Bewegung in den Laden, da hier auch die behutsam eingesetzten Melodien endlich stärker zur Geltung kommen. Die folgenden drei Songs sind von ähnlichem Kaliber, haben auch deutlich stärkeren Wiedererkennungswert und sind im Ganzen etwas eingängiger als die erste Hälfte des Albums. Wäre diese stärker ausgefallen, hätte man locker noch einen Punkt drauflegen können, so aber hat sich „Harm“ auf jeden Fall 6 von 10 verdient.
Für den angemessen fetten Sound des Albums hat übrigens Greg Chandler von ESOTERIC gesorgt, und hier und da hört man auch, dass er seine Handschrift hinterlassen hat.

Fans der frühen Doom-Ära sollten sich die Band auf ihrem „mal reinhören“-Zettel vormerken, die Doom-Landkarte ist um einen interessanten Ort reicher.

28.04.2007

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