The Mahones - A Good Night On The Lash / Live In Italy

Review

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THE MAHONES tun seit 1990 wahrscheinlich nichts anderes als musizierend durch die Gegend ziehen, neue Lieder schreiben und sicher auch mal den ein oder anderen Kurzen heben. Das wird auf „A Good Night On The Lash / Live in Italy“ deutlich, denn die Kanadier sind hörbar mit Herzblut dabei und wissen, wie man schunkelige (und dem Bierausschank zuträgliche!) Atmosphäre schaffen kann. Am Feuereifer wird also nicht gezweifelt, allerdings scheren sich THE MAHONES wenig um hitverdächtige Songstrukturen und das merkt man auf dieser Live-Platte leider auch. Trotz durchweg guter Qualität, sticht kaum ein Stück mit besonderem Refrain oder markanten Stellen heraus.

Gut gelaunt dudelt das Akkordeon zielsicher mit dem Banjo im Schlepptau durch die Prärie, es wippt und rumpelt gut gelaunt an allen Ecken und Enden. Finny McConnell verfügt über ein von Rauch geschwängertes und von Alkohol getränktes Organ, dieses weiß er in ruhigen Momenten genauso zielsicher einzusetzen, wie in fetzigeren. Letztere überwiegen auf dem aktuellen Live-Werk, die Fans wurden aber dezent in den Hintergrund gemischt. Für meinen Geschmack etwas zu dezent – es wäre an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Ausrasten angebracht gewesen. Bei schwankenden Balladen wie „London“ hätte ich mir euphorischen Fangesang aus tiefster Kehle und bis zum Anschlag gewünscht. Katie „Kaboom“ McConnell zeigt bei einigen Ansagen und ihren Gesangsparts, dass sie für ihren Teil durchaus dazu in der Lage ist stilecht heiser zu grölen. Ein Großteil der Songs entstammt den neueren Alben. Wer THE MAHONES noch gar nicht kennt wird Probleme haben, die Stücke zu unterscheiden und irgendwie klingt alles nach einem einzigen Extended-Mix. Und da wir Deutsche ja enorm von KLAUS UND KLAUS stigmatisiert sind, gehen uns Stücke wie „Down The Boozer“ (Stichwort: „An Der Nordseeküste“ auf Speed) natürlich relativ schnell auf die Eier(stöcke)…Die Festivalbesucher hatten sicherlich die Party ihres Leben und tanzten wie Speck in der Pfanne einhakt über das Gelände, auf den Hörer daheim im Wohnzimmer überträgt sich die gute Laune dennoch nur bedingt.

THE MAHONES bescheren uns eine kurzweilige Platte, die man aber deutlich spannender und zwingender hätte gestalten müssen. Stimmung kommt zwar rüber, aber so richtig hemmungslos mitgerissen wird man eben leider nicht. THE POGUES, the Godfathers of Folk Rock, haben 2012 mit „The Pogues in Paris-30th Anniversary Concert“ grandios vorlegt. Das Album rotiert bei mir häufig und ist bis dato für mich unerreicht. Das liegt besonders daran, dass treffend mit laut und leise gespielt wird, gleiches gilt für schnell und langsam. Dieser wichtige Funke fehlt bei THE MAHONES. Folk Punk ist aber sowieso ein Ding, dass man unbedingt selbst live erleben sollte, damit es einen packt.

11.03.2014

Der metal.de Serviervorschlag

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