The Poor - Who Cares

Review

Galerie mit 11 Bildern: The Poor – Once In A Lifetime European Tour 2022 in Hamburg

Man sollte Australien nicht nur auf Bands wie AC/DC, ROSE TATTOO und einige wenige andere beschränken, wenn es um Rock-Musik geht. Das Land down under hat noch einiges mehr zu bieten, und dazu sogar unglaublich hochwertiges.

Der Name THE POOR liegt sicherlich nicht in aller Munde aber angesichts ihres formidablen Debüts wundert es umso mehr, dass von dieser fabelhaften Band bisher kaum jemand groß Notiz genommen hat. Bei aller Bescheidenheit, aber was die Jungs auf ihrem ersten und bis dato leider immer noch einzigen Album „Who Cares“ fabriziert haben, ist wahrlich ein Freudenfest für alle Hard Rocker.

THE POOR spielen zwar haufenweise AC/DC-kompatible Gitarrenlinien, verpassen der Musik dabei aber einen vollkommen eigenen Touch, der auch sehr gerne mal mit ein klein wenig Southern Rock garniert wird. Was ich persönlich jedoch am aller wichtigsten finde ist, dass sie deutlich mehr drive in ihren Songs rüberbringen als ihre berühmten Kollegen.

Unglaublich wuchtig und spielfreudig knallt einem der Opener „Poison“ um die Ohren und ballert einem gleich die volle Breitseite ins Gemächt. Pausen gibt es auf dem kompletten Album keine und jedes einzelne Lied ist ein Hammer für sich, und ganz ehrlich, die Alben, auf denen keine Lückenfüller zu finden sind, sind in der Musikgeschichte deutlich in der Unterzahl.

„Dirty Money“ ist der vorzügliche Nachschlag zum Opener und knallt mit ebenbürtiger Intensität das nächste Rock-Gewitter in den Himmel. „Man Of War“ ist eine klischeefreie Halb-Ballade, die gar nicht mal so schnulzig und lahm rüberkommt, sondern ordentlich Antritt besitzt.

„Tell Someone Who Cares“ greift das Titelthema auf und rockt ordentlich die Bude. Mein absoluter Favorit ist jedoch „More Wine Water Please“, nicht nur aufgrund des Titels, sondern wegen der ungeheuren Intensität des Stückes. THE POOR spielen für Rock-Verhältnisse richtig aggressiv und flott und lassen dieses Stück zu einem waschechten Headbanger werden; total geil! An dieser Stelle eine kurze Zwischeninfo: THE POOR arbeiten gerne mit ‚Vorschlag‘ an den Drums, was den Songs ordentlich Druck verleiht.

Die Liste der folgenden Stücke liest sich „Ain’t On The Chain“, „Downtown“, „Hair Of The Dog“ und „Liar“, und jedes Lied ist eine kleine Perle für sich. Manche zünden vielleicht erst nach dem dritten oder vierten Durchlauf, besitzen aber alle einen mitreißenden Charme.

Die beiden Rauswerfer „Ride“ und „Only The Night“ sind dann (verhältnismäßig) sogar richtige Uptempo-Tracks und lassen nicht den blassesten Schimmer an Schwäche-, oder Verschleißerscheinungen aufkommen. Dieses Album rockt einfach nur wie Sau!

Laut unbestätigten Gerüchten soll sich die Band erst Ende der 90er Jahre aufgelöst haben, trotzdem hat man es aus mir unbekannten Gründen nie geschafft, in den rund 10 Jahren der Band-Existenz ein zweites Album abzuschließen. Zwar haben die Burschen unter dem Titel „Simple Livin“ mit den Aufnahmen zum Zweitling begonnen, jedoch trennte man sich angeblich während des Entstehungsprozesses, so dass das Album niemals abgeschlossen werden konnte.

1994 wurde „Who Cares“ über Columbia/Sony veröffentlicht und ich schwöre Brief und Siegel darauf, wenn die Burschen damals die richtige Promotion bekommen hätten, wären sie ein großer Hit am Hard-Rock-Himmel geworden, unabhängig davon, dass hinterm Drumkit der kleine Bruder von Angus Young saß. So aber sind und bleiben THE POOR wohl auf ewig ein Geheimtipp, der die großen Bands der Szene nach all den Jahren trotzdem noch locker an die Wand nagelt.

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30.11.2008

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