Thyrgrim - Monument

Review

Deutscher Black Metal. Das steht nicht nur dick, fett und voller Stolz in THYRGRIMs drittem Album „Monument“, das ist tatsächlich auch drin. Deutscher Black Metal. Das heißt hier: Deutsche Texte mit ziemlich kitschiger Zerfallsthematik und in teils fragwürdiger Grammatik (bis auf den norwegischen Ausreißer „Bare döden“), einigermaßen anständige Performance, aber eher durchschnittliche, recht uninspirierte und mitunter von den skandinavischen Vorbildern geklaute Musik. Produziert hat das Album DARK FORTRESS- und TRYPTIKON-Gitarrist Viktor Bullok, und das ist auch das einzige Merkmal an „Monument“, das absolut positiv heraussticht und dem Album zu einer überdurchschnittlichen Professionalität verhilft. Deutscher Black Metal eben.

Die Dynamik und Kälte, die die Produktion vermittelt, können die Songs leider nicht halten. Was THYRGRIM an Riffs auffahren, rangiert irgendwo zwischen Black und vereinzelt Thrash Metal, erinnert in der angestrebten Stimmung manchmal an NAGELFARs Drittwerk „Virus West“, ist aber im Vergleich atmosphärisch meilenweit zurück. Dass Atmosphäre für THYRGRIM wichtig ist, zeigen beispielsweise das auf einer Akustikgitarrenlinie aufgebaute „Zwielicht“, das mit Gewittersamples und derselben Akustikgitarre bestückte „Zeit des Abschieds“ (deutlich von IMPERIUM DEKADENZ‘ großartigem „Nebelbrandung“ und GEISTs „Winters Schwingenschlag“ inspiriert) oder das schon genannte „Bare Döden“, das triolisch-getragen recht erfolgreich darin ist, elegisch und wehmütig zu wirken. Am stärksten ist das Duo meinem Empfinden nach trotzdem dann, wenn der Knüppel kreist – am besten klappt das in dem „Pure Holocaust“-artigen „Des Lebens Zerfall“, aber auch in dem schrägen, in Richtung Suicidal Black Metal tendierenden Outro „Bevor ich gehe“.

Leider kann die tolle Verpackung des dritten THYRGRIM-Albums nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band musikalisch nicht besonders viel Eigenes zu bieten hat – und wenn, dann ist es nicht durchweg überzeugend. Angesichts einer qualitativ hochwertigen Konkurrenz im eigenen und einer haushoch überlegenen in anderen Ländern ist das nicht genug.

19.07.2011

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