Thyrgrim - Niedergang

Review

Es gibt Alben, da weiß man schon, dass sie schlecht sind, bevor man auch nur einen Ton der Musik vernommen hat. Zum Beispiel, wenn sie von einem Cover veredelt werden, dass mich an die Bleistiftzeichnungen erinnert, die das Gruftimädel, welches früher in meiner Schulklasse neben mir saß, immer gezeichnet hat. Wenn sie ein kleines Poster enthalten, auf dem die Kirche, die das Cover ziert, dann in Flammen aufgeht. Und wenn sie Texte enthält, die in etwa so klingen(ich zitiere wörtlich):“Wehr dich nicht, dein Fleisch schreit nach mir. Dein Gott ist tot, nun folge mir. Der Weg zu mir, erfordert Mut. Stech die Nadel, in dein Blut. Folge mir, ich zeige dir was leben heißt. Glaube mir, ich lehre dir das was ich weiß.“

Die Musik setzt dem Ganzen dann auch noch die Krone auf, denn diese ist, nicht wie von mir beim Lesen des Bandnamens gedacht, etwa mittelmäßig, sondern richtig schlecht. Timing, nachvollziehbares oder gar packendes Songwriting sucht man hier vergeblich, dafür finden sich umso mehr Ungereimtheiten und Spielfehler. Hauptschuld daran trägt der Drummer, der weder das Tempo noch den Takt halten kann, man lausche nur einmal “Des Schmerzes Reiz“. Die Drums hängen hinterher, alles klingt krumm und schief und irgendwie wirkt der Song, als würde jeder für sich spielen. Dieses Stück sei aber lediglich als Beispiel erwähnt, bei den anderen Liedern ist es nicht wesentlich anders, denke ich allein an den grottigen Beginn von “Hass“, wo es kaum nachzuvollziehen ist, was der Drummer da gerade verbricht. Veredelt wird das Album durch absolut langweilige Riffs und ausgelutschte Songstrukturen, die sich irgendwo zwischen den Werken des Rene Wagner (“Dorthin wo alles begann“ oder “Aus Ruinen“) und dem Niemandsland des Black Metal befinden.

So bleibt festzustellen, dass auch im Jahre 2008 handgemalte brennende Kirchen und Corpsepaint nicht ausreichen, um ein auch nur annähernd mittelmäßiges Black-Metal-Album zu kreieren. Songwriting, Drumming, Texte, Variabilität des Gesangs sowie die Gestaltung der CD sind allesamt mangelhaft und somit verdient dieses Machwerk keine weitere Besprechung, hier ist einfach noch zuviel zu tun! Einen Punkt gibt es für den Mut die Texte abzudrucken.

13.02.2008

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