Tombstoned - II

Review

Also eines muss man TOMBSTONED ja lassen: Hier wird nicht viel kreative Energie an die Auswahl des Albumtitels verschwendet. Nach ihrem selbstbetitelten Debüt „Tombstoned“ folgt drei Jahre später der Nachfolger „II“. Ist ja auch vollkommen in Ordnung so vorzugehen und beim Albumtitel etwas schlichter zur Sache zu gehen – Hauptsache, die Musik stimmt.

Wie dem auch sei: Im Großen und Ganzen passt das gepflegte Understatement bei der Benennung des Albums gut zum eher spartanisch-überdrehten Artwork. Und natürlich zur Musik der drei Herren aus Finnland: TOMBSTONED sind nach wie vor Bass, Schlagzeug, Gitarre. Dazu der Gesang von Frontmann Jussi, der sich zwischen THE CURE und IN SOLITUDE einpendelt. Ein einfaches Rezept, das sich seit dem Erstwerk der Band nicht verändert hat. Sieben Kompositionen bieten TOMBSTONED auf „II“ dem Hörer an, tief untersetzt mit BLACK SABBATH-typischem Riffing, schwere und eingängige Motive sind hier das Mittel der Wahl, eingespielt in einen warmen und erdigen Sound. Verständlich, dass gerade Jus Osborne (ELECTRIC WIZARD) TOMBSTONED anlässlich ihres Debütalbums 2013 zum Roadburn Festival gelotst hatte, denn gefällig ist die staubig-okkulte Mischung des Trios allemal. Was Kollege Mildner allerdings bereits beim Vorgängeralbum anmerkte, trifft im Wesentlichen auch auf „II“ zu: Der Gesang bewegt sich erneut arg an der Grenze der seiner Möglichkeiten, wobei man dies gerade noch so unter der Kategorie „charmant-schräg“ einordnen kann. Da der Welpenschutz aber beim zweiten Album vorbei ist, ist „II“ ein bisschen enttäuschend: Denn die Welt hat sich weitergedreht und das Angebot an hörenswerten Stoner Doom-Bands ist nicht kleiner geworden in dieser Zeit – und gute Ansätze reichen leider nicht mehr aus, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Dafür fehlen „II“ insgesamt einfach die verblüffenden oder wenigstens bemerkenswerten Ideen. Lediglich der Abschlusstrack „Remedies“ überrascht mit spontanen Ausflügen in seichtere Gefilde des Psychedelic Rocks der 1960er-Jahre und größerer Variabilität im Einsatz von Melodien – demnächst bitte mehr davon, möchte man dem Album nach verklingen der letzten Noten nachrufen.

Was bleibt also? Solide Kost für Liebhaber des Stoner- und Psychedelic Doom – das bieten TOMBSTONED auf „II“. Nett für eine kleine Zwischenmahlzeit, insbesondere auf der Konzertbühne, aber nicht allzu lange sättigend.

09.04.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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