Torch - Dark Sinner

Review

Wer kennt TORCH noch? Nein, nicht die Death-Metal-Truppe aus Malaysia. Ich meine, die schwedischen TORCH, die NWoBHM-TORCH! Sie waren wohl eine der aussichtsreichsten skandinavischen Bands dieser Ära, und ihre selbstbetitelte EP (später rereleased als „Fireraiser“), das ebenso selbstbetitelte Debutalbum und Longplayer Nummer zwo „Electrikiss“ zeugten von hochklassigen songwriterischen Qualitäten.
Doch wie in dieser Epoche nicht gerade selten, löste sich die Formation Mitte der 80er auf. Im Jahre 2003 reformierte Sänger Dan Dark TORCH. Da keiner von den ursprünglichen Bandmitgliedern mehr wollte, scharrte er eine neue Besetzung um sich mit dem Ziel, wieder Shows zu spielen. Und nun wird über das altbekannte belgische Metal-Label Mausoleum sogar das neue TORCH-Album „Dark Sinner“ veröffentlicht.

Fangen wir ausnahmsweise mal mit der Kehrseite der Medaille an: „Dark Sinner“ enthält bei seiner beachtlichen Anzahl von 15 Songs leider nur zwei neue Kompositionen. Der Rest ist rerecordedes Material der Alben „Torch“ und „Electrikiss“. Das ist allerdings der einzige Minuspunkt – wenn man ihn den so bezeichnen mag – der mir einfällt. Viele werden es aber vielleicht auch positiv sehen, denn was gibt es für einen echten Old-School-Fan schöneres, als kompositorische Highlights dieser Zeit in ein etwas moderneres und kraftvolleres Soundgewand verpackt wiederzuentdecken?

Das straighte „Warlock“, die mitreißenden Banger „Beyond The Threshold Of Pain“, „Gladiator“ und „Battle Axe“, die fast thrashigen „Fire Raiser“ und „Watcher Of The Night“, das etwas JUDAS-like „Electrikiss“ oder „Beauty And The Beast“ mit seinen genialen Riffs und Licks haben in all der Zeit nichts von ihrem Reiz eingebüßt. Im Gegenteil: durch die dynamischere Aufmachung schlagen sie eine perfekte Brücke von den Achtzigern in die Neuzeit.
Dan Dark singt auch heute noch wie zu Bestzeiten. Seine hoch-rauhe Stimme hat einen einzigartigen Charakter und drückt den Kompositionen ihren Stempel auf. Auch die anderen Musiker, die sonst noch in den Metal-Bands GRIFFEN und SCAAR aktiv sind, liefern einen astreinen Job ab, so dass die Stücke schön druckvoll sind und trotzdem nicht ihren Old-School-Touch verlieren.

Die beiden Neutracks „The Dark Sinner“ und „We Will Fight“ schließen sich diesem Eindruck an. Auch sie sind druckvoll, könnten aber in ihrer Machart ebenfalls in der NWoBHM wurzeln. Dabei ist „The Dark Sinner“ etwas hymnischer, und „We Will Fight“ ist mit thrashigen Anleihen versehen und wartet mit einem coolen Solo auf.
Ich hoffe, Dan Dark erhält die schwedische Fackel auch weiterhin am Leben, komponiert neue Stücke und veröffentlicht weitere Alben.

Angesichts der Tatsache, dass man TORCHs ehemalige Alben heute nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr bekommt, hat „Dark Sinner“ auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung. Für Freunde des traditionellen Heavy Metal und ganz besonders für Old-School-Fans ist die Scheibe eine absolut empfehlenswerte Anschaffung.

10.07.2009

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1 Kommentar zu Torch - Dark Sinner

  1. Anonymous sagt:

    "Get Ready – To Die – Hatchet Man – No Use – To Cry – Hatchet Man…" meine Güte, wie gut das war… Hebe ich natürlich nicht live miterlebt, Abi ’98, klar… Schade, dass es nur zwei neue Tracks gibt. TORCH waren auf einer Stufe mit HEXX, GRIFFIN, TROJAN, der ersten JAGUAR, RAVEN… Alles angelesen, echt mal!

    10/10