Twisted Tower Dire - Make It Dark

Review

Mit einem womöglich etwas größeren Problem haben sich die Amis von TWISTED TOWER DIRE auf ihrem Neuwerk “Make It Dark” auseinanderzusetzen. Nachdem das geniale “Netherworlds“ noch von Tony Taylor eingesungen wurde, sprang dieser bereits vor dem eigentlichen Release ab. Fortan stand nun Jonny Aune am Mikro der Band aus Virginia, der sich auf dem aktuellen Album erstmals mit der (mittlerweile leider) Legende Taylor messen musste. Letzterer verstarb im vergangenen Jahr nach einem tragischen Motorradunfall im Alter von gerade einmal 42 Jahren. Mit seinem Organ verlieh er seiner Kapelle nicht nur ein großartiges Maß an stimmlicher Abwechslung, sondern sorgte auch ein Stück weit für das eigene Gesicht.

Nichtsdestotrotz verbirgt sich an der Sängerposition nicht der einzige musikalische Impulsgeber in den Reihen von TWISTED TOWER DIRE, denn der an den Gitarren werkelnde Scott Waldrop gilt nach wie vor als Mastermind des Fünfers. Das erfährt auf “Make It Dark“ nicht zuletzt einen authentischen Beweis, denn die Jungs sind in keiner Hinsicht schlechter geworden, allen Befürchtungen zum Trotze. Wie gewohnt tänzelt auch die neuste Platte irgendwo zwischen urtypischem US-Heavy-Metal und charakteristischen Einflüssen der NWOBHM-Geschichte. Anders als noch auf dem Vorgänger sind TWISTED TOWER DIRE allerdings deutlich dynamischer geworden bzw. zeigen sie diese Fähigkeit viel häufiger. Etwa in dem sauberen Opener “Mystera“.  

Weiterhin zeichnen sich TWISTED TOWER DIRE durch weitreichende Melodielinien und vollends ausgetüftelte Soli klassischer Natur aus. Die Produktion ist auch auf “Make It Dark“ noch nicht zum Bleichen geeignet, aber dennoch nochmals merklich verbessert, jedenfalls im Vergleich zu “Netherworlds“. Schließlich ist auch die zentrale Veränderung im Lager der US-Amerikaner, was die Aufgabe hinter dem Gebetsständer betrifft, gar nicht mal so heftig, wie in vielen Alpträumen befürchtet. Jonny Aune macht einen mehr als ordentlichen Job, auch wenn natürlich ein wenig zur Ausnahmeklasse eines Tony Taylor fehlt. Schließlich lässt sich ganz beruhigt feststellen, dass es die neue Scheiblette der Truppe keineswegs dunkel um die einstige Qualität von TWISTED TOWER DIRE werden lässt, sondern, trotz einiger Rückschläge, am Ende von “Netherworlds“ anknüpft.

03.05.2011

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