Vengince - A Turn For The Worst

Review

Würde man alle CDs aus der Schnittmenge zwischen Metal und Hardcore einmal um den Globus platzieren, die jede Woche in den Briefkästen der metal.de-Redaktion landen, könnte man die Welt innerhalb kürzester Zeit vor Meteroiten-Einschlägen jeder Art schützen. Nur ein geringer Teil dieser Flut ist jedoch in seiner Machart so überzeugend, dass man zumindest für Fans eine Empfehlung aussprechen kann. Die Kalifornier VENGINCE gehören eindeutig nicht zu dieser interessanten Kategorie.

Geboten wird auf „A Turn For The Worst“ Metalcore von der Stange. Malen nach Zahlen. Ohne jedes erwähnenswerte Highlight wird langweilig vor sich hin gemosht, Breakdowns, die bei Größen wie HATEBREED nur für Gelächter sorgen würden, ein Sänger, der außer gekünstelt klingender Wut keine Emotionen zu vertonen im Stande ist. Die Riffs tausend mal gehört, auch ansonsten keine Ideen an den Instrumenten, die irgendwie mitreißen würden. Die Gitarren spielen keine Melodien, die Hardcore-Gangshouts locken außer einem Gähnen gar nichts hervor. Das Motto Stumpf ist trumpf mag bei einigen Hardcore-Bands durchaus seine Berechtigung haben, bei diesem wütenden Haufen kommt allerdings erschreckend wenig zählbares dabei rum. Irgednwelche scheinbar auf Zorn getrimmte Nummern werden anstandslos runtergerotzt, es ist einschläfernd und ärgerlich zugleich.

Hätten die Songs ein wenig mehr Klasse, würde das alles nach mehr Leidenschaft und Hingabe klingen und nicht nach kalkulierter Trendreiterei, könnte man vielleicht noch ein Auge zudrücken und den Mangel an Innovation verzeihen, das machen wir schließlich ständig. So aber fällt mir auch in der 360-Grad-Betrachtung kein Grund ein, euch diese Scheibe ans Herz zu legen.

Für die Statistik: STUCK MOJO-Frontguru Lord Nelson durfte bei „Changing Of The Guard“ ein paar Rap-Parts beisteuern. An der vollkommenen Belanglosigkeit des Materials ändert sein Einsatz jedoch nichts. Wer stumpfen Proll-Hardcore mit Metal-Einschlag hören will, sollte sein Geld besser in Bands wie SWORN ENEMY oder die erwähnten HATEBREED investieren, seine Finger aber von diesem überflüssigen Release lassen. 4 Punkte für eine halbwegs brauchbare technische Umsetzung (man ist ja objektiv) und einen Punkt Abzug für genau die Art klinischen Schlagzeugsound, die bei Underground-Produktionen immer mehr Überhand nimmt und mir nach dem ersten Song auf den Keks geht.

Der Nächste bitte.

07.05.2010

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