VOLDT - Voken (EP)

Review

Leicht machen die Querköpfe VOLDT einem die stilistische Einordnung ihres Sounds wahrlich nicht, machten sie schon bei ihrer selbstbetitelten Demo nicht. Dennoch baut das Trio bestehend aus Al Shirazi, Johannes Horas und dem jüngst als (Live-)Schlagzeuger bei KEEP OF KALESSIN eingestiegenen Wanja Gröger seinen Sound konsequent aus mit den Elementen, die sich schon auf der Demo herauskristallisiert haben. Dazu zählen neben dem technisch sehr hohen aber nicht zu masturbativen Niveau vor allem die ungewöhnlichen und dennoch einprägsamen Melodien, für welche die Band einfach ein geschicktes Händchen zeigt, ebenso wie ihre markante Black- und Death-Einfärbung.

VOLDT polieren ihre Demo-Songs gründlich auf

Dass die Songs der Demo auf der EP noch einmal vertreten sind, scheint zunächst etwas billig, bis man das Ding tatsächlich hört und merkt, wie gut sich das neue Material eben an die bereits bekannten Songs anschmiegt. Dennoch ist durchaus erwähnenswert, dass die alten Songs neu aufgenommen worden sind und durch den höheren Produktionsaufwand deutlich knackiger klingen. Auch hat Shirazi an seiner klaren Stimme gearbeitet, sodass der Feinschliff von der Demo bis hierher deutlich hörbar ist. Aber nicht nur das, durch den kräftigeren Sound klingt etwa ein „Graceful Fury“ druckvoller, während der Dosenöffner „To Forge Ahead“ aufgeräumter daherkommt.

„Voken“ hat aber mehr als nur das zu bieten

Hierzu gesellen sich nun aber eben neue Songs, die sich vor dem etablierten Material nicht zu verstecken brauchen. So ist „A Tractate Of Doom“ ein kantiger Stampfer mit den markanten, leicht angeschrägten Melodien und den einprägsamen Gesangslinien in der Hook. Hier kommt dank des Riffings gelegentlich gar ein echtes OPETH-Feeling rüber, speziell in der Bridge. „End Of Times“ legt mit seiner hymnischen Hook in Sachen Eingängigkeit eine Schippe drauf und wildert damit fast ein bisschen in Alternative-Gewässern. Doch die wiederum unkonventionellen Gitarrenmelodien halten nicht nur den Groove des Songs, sondern auch die finstere Stimmung aufrecht – und erden den Song somit durch ein Mindestmaß an Sperrigkeit, um ihn auch langzeitig effektiv zu halten.

Das Trio bewahrt sich sein geschicktes Händchen

Mit dem Rausschmeißer „Black“ ist VOLDT dann noch eine kleine Überraschung gelungen. Der Song beginnt ruhig mit akustischen Gitarren, die wiederum mit Shirazis klarer Stimme wunderbar harmonieren, während die Grundlage weiterhin durch interessante Melodien gebildet wird. Der Song geht dann stimmungsvoll in seinen metallischeren Part über, wobei die zuvor vorgestellten Melodien wunderbar eingearbeitet werden. Das zeugt einfach von durchdachtem Songwriting und bildet so einen würdigen Abschluss für diese EP.

Wer die Demo verpasst hat, der kann dennoch wunderbar mit der EP einsteigen. Und das neue Songmaterial hinkt qualitativ keineswegs nach, sodass man selbst als Kenner der Demo mit „Voken“ wenig falsch machen kann. Dazu ist die Produktion gelungen und balanciert Druck mit Transparenz aus, sodass man zum Beispiel Horas‘ knorzigen Bass jederzeit ausmachen kann und der Sound kaum übersteuert. Dennoch kommen die Songs mit Zwang und Kante daher; vor allem kommen sie mit einer hervorragenden, einschlägigen Hörbarkeit daher. Somit bleibt das Trio mit seinem eigensinnigen Sound weiterhin auf Kurs.

13.05.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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