Volition (UK) - Volition

Review

Dass VOLITION in der Psychologie die Bezeichnung für den Prozess der Willensbildung ist, kann in Zeiten von Google und Wikipedia jedermann mit wenigen Tastenanschlägen und Klicks schnell herausfinden. Auf die Spuren der Band VOLITION gerät man, wohl ob des geringen Bekanntheitsgrades, wesentlich weniger einfach. VOLITION sind eine Doommetalband aus dem nordwestenglischen Cumbria. Punishing Doom Metal, so die Genrebezeichnung, die die Band sich selbst gibt. Wie das mit eigenerdachten Genrekreationen oft so ist, sind sie meist überflüssig. Das gilt auch in diesem Falle: Death Doom mit Hinweis auf eine ordentliche Breitseite Funeraldoomeinfluss reicht als Kategorisierung für die Band völlig aus. Als bester Vergleich dienen wohl die US-Doomster WINTER.

Vor einem Jahr machte die Band bereits mit ihrem kurzen Demo auf sich aufmerksam und zumindest mich damit neugierig auf mehr. Leider zeigt sich nach einigen Hördurchgängen schnell: Was in Demoformat gut funktioniert, geht auf Albenlänge nicht auf. Gitarrenwände, die massiv, (be)drückend und niederschmetternd daherkommen, Drumming, das mal – wie im Opener „To Those We Have Lost“ – treibend ist, mal sanft und fragil, fast immer aber sehr langsam, und deftige Growls bilden das Grundgerüst von „Volition“. Hinzu kommt ein drückender Bass und vereinzelt auftretende Screams, die auf der Wahnsinnsskala weit oben stehen und damit fast schon an SILENCER erinnern.
Solide, das sind die Songs zweifelsohne. Für sich betrachtet ist ein jeder ein durchaus gelungenes Stück, wirkliche Aufälle gibt es auf dem Album nicht. Genau das ist aber auch das Problem: Zwar rutschen VOLITION nicht nach unten ab, leider gibt es äquivalent dazu aber auch keine Ausreißer nach oben. Die ganze Zeit über pendelt das Album in der Mittelmäßigkeit. Zu belanglos wirken die Vocals, zu wenig fesseln die Riffs, zu unlebendig klingt das ganze Album. Auf kurz oder lang stellt sich da unvermeidlich eines ein: Langeweile.

Es ist wirklich schade, dass aus „Volition“ nicht mehr geworden ist, als ein weiteres Mittelmaßalbum, das damit schnell überflüssig wird. Die Band hat ihre Hausaufgaben zwar gemacht und einiges auf dem Kasten, der Funke springt allerdings nichtsdestotrotz nicht über, das gewisse Etwas fehlt. Gerade bei extremem Doom, wobei ich mich wirklich als großer Liebhaber des Genres sehe, ist das leider das Todesurteil. Vielleicht schaffen VOLITION es ja, auf dem nächsten Album ihre Stärken auszubauen und etwas wirklich Überzeugendes zu kreieren. Nur ich alleine glaube es nicht.

30.03.2008

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