Vortigan - The Last Judgement

Review

In der österreichischen Metal-Szene sind diese Herren längst zu einer Institution geworden, schließlich haben sie seit der Bandgründung im Jahr 2001 immer und immer wieder durch imposante Live-Shows (unter anderem bei einschlägigen Festivals wie dem „Doom Over Vienna“, aber auch als Support von Größen wie SAINT VITUS, Victor GRIFFIN’s IN-GRAVED oder EVOKEN) auf sich aufmerksam machen und Fans gewinnen können.

Dennoch hat es lange gedauert, ehe es die rot-weiß-roten Doom-Kings auch zu Veröffentlichungsehren gebracht haben. Doch das Warten hat eine Ende, denn mit „The Last Judgement“ kredenzen die seit geraumer Zeit als Trio agierenden „King Size Ultra Doom“ster nun endlich ihr Erstlingswerk, das auf den ersten Blick jedoch irritierend kurz wirkt, was sich jedoch schon bald als Quatsch herausstellt, denn das gute Stück entpuppt sich als Ein-Song-Album mit einer Laufzeit von knapp 39 Minuten.

Diese sind logischerweise vom getragenen Vortrags-Tempo und einer berührenden Intensität geprägt und stellen sehr bald die oben genannte, von der Band selbstgewählte Stilbeschreibung auf mächtige Manier unter Beweis. Zunächst kommt die Chose zwar noch in fast minimalistisch intonierter, regelrecht mantra-mäßiger Lava-Variante aus den Boxen, doch nach einigen, den Zuhörer mit elegischen umgarnenden Minuten, wechselt die Band in deutlich „heftigere“ Gefilde, wobei der Begriff allerdings nur bedingt zutrifft, da VORTIGAN eher auf manisch-impulsive Doom-Gangart vortragen und auch ein gewisses Maß an psychedelischer Ingredienzien immerzu mitschwingt.

Dennoch bemerkt man, dass die Niederösterreicher mit Fortdauer der Spielzeit die „Fessel“, die sie dem Zuhörer verpasst haben, immer stärker zuziehen. Das Album wirkt auf diesen dadurch ein wenig beklemmend, die Band dabei jedoch durchwegs fordernd. Nicht zuletzt dadurch wird man zum „Teil“ des Vortrags, mit dem uns VORTIGAN auf höchst emotionale, ja fast schon meditative und phasenweise sogar auch ein wenig böswillig anmutende Manier in einen tieftraurigen, dunklen Abgrund reißen und bis zum Ende kein Erbarmen erkennen lassen.

Suizid-gefährdete Zeitgenossen lassen also besser die Finger davon, der Doom-Connaisseur dagegen wird sich an diesem erlesenen Stück erhabener Langsamkeit immer wieder und immer wieder (und immer wieder auch gerne) ergötzen können!

15.10.2013

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