Welkin - Traces

Review

Puh, die Deathcore-Band WELKIN aus Belgien hat sich da aber große Bands als Vorbilder genommen. Zu ihren Einflüssen zählen sie nämlich so namhafte Gruppen wie GOJIRA oder MESHUGGAH. Also gehen wir doch mal auf Spurensuche und hören uns das Album „Traces“ genauer an.

Düstere, schnelle Gitarrenklänge läuten den ersten Song „Acheron“ ein. Dazu rollen langsame Akkorde über den Hörer hinweg. Die ersten Sekunden verbreiten eine lauernde und dunkle Atmosphäre; das erinnert tatsächlich an den Sound von GOJIRA. Als das Schlagzeug schließlich einen schnelleren Rhythmus spielt, verhärtet sich der progressive Eindruck. Dann drehen die Gitarren auf und donnerndes Gepladder untermalt die Growls und Shouts des Frontmannes. Diesen Groove kennt man wiederum von Bands wie VADER. Gegen Ende wird das düstere Anfangsriff noch einmal aufgegriffen um anschließend wieder dem Gepladder Platz zu machen. Und dann ist der Song auf einmal vorbei.

Diese Grundzutaten (technischer Death Metal, der auf Melodien verzichtet) bestimmen auch die weiteren Songs der Platte, werden aber hier und da mit weiteren Nuancen angereichert. Der nächste Song „Lotus Eater“ beschwört mit seinem dissonanten Anfangsriff Parallelen zu MASTODON und legt seinen Schwerpunkt statt auf Groove auf synkopische Rhythmik im mittleren Tempo. „Listen“ ist wieder ein typischer Oldschool Death Metal-Song mit einigen gewollten Dissonanzen. Die sind auch im Song „Nymphis“ mit seinem misstönenden Death Metal-Genudel vorherrschend. Sehr viel mehr gibt es auf „Traces“ nicht zu entdecken.

Die Parallelen zu GOJIRA, MESHUGGAH und MASTODON sind also nicht nur PR-Geschwafel, sondern wirklich erkennbar. Allerdings ohne die technische Versiertheit, ohne die ungezügelte Raserei und ohne die abgefahrenen Klangwelten der Vorbilder. WELKIN spielt vielleicht ganz nette Musik, aber die Songs bleiben zu simpel und harmlos. Der Druck und Biss der großen Bands fehlt einfach. WELKIN haben die Fährte ihrer Vorbilder aufgenommen, ob sie sie in Zukunft auch einholen werden, ist mehr als fraglich.

05.03.2010

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