White Skull - The Ring Of The Ancients

Review

Eines muss man WHITE SKULL lassen: sie sind absolut nicht tot zu kriegen. Die Italiener krepeln schon seit Jahren mit Fantasy-Metal durch die Lande und versuchen krampfhaft, ein Stück vom RHAPSODY (OF FIRE)-Erfolgskuchen ab zu bekommen. Dass das nicht gelingt, dürfte mit dem weniger symphonischen Material von WHITE SKULL zusammen hängen, aber auch mit dem völlig durchschnittlichen Songwriting, wobei selbiges für meinen Geschmack bei RHAPSODY (OF FIRE) eben so mittelmäßig ist.

In Sachen Durchschnittlichkeit macht „The Ring Of The Ancients“ denn auch keine Gefangenen: kaum ein Riff, das man nicht schon mal gehört hat, kaum eine Gesangslinie, die einem nicht bekannt vorkommt und mit ‚After The Battle (…Bottle)‘ gar ein völlig offensichtlicher Rip Off von METALLICAS ‚Whiplash‘. Ihre Linie hat die Band weitgehend bei behalten, wenn auch längst nicht mehr so Teutonen-lastig wie in der Vergangenheit. Trotz zahlreicher Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit hängt man sein Fähnchen heutzutage gerne mal in Richtung erdiger Hard Rock, wie ihn der gute alte Ronnie James DIO oder – als neueres Beispiel – ASTRAL DOORS in Perfektion beherrsch(t)en.

Das steht WHITE SKULL an und für sich gar nicht mal so schlecht, einige Riffs und vor allem Refrains sind sogar ganz gut (denn merke: auch alte Ideen können heute noch gut sein), aber so ein True Metal-Italiener kann halt auch nicht komplett aus seiner Haut. Das führt folgerichtig zu einem erhöhten Kitschfaktor, wie ihn auch diverse teilweise bereits oben genannte Landsleute aus dem Effeff beherrschen. Tralala-Chöre treffen auf cheesige Gitarrenlinien, der Verzerrer wurde – sicher ist sicher – nicht zu heavy eingestellt und Sänger Gustavo Gus Gabarrò hat nach dem ersten Schreck über sich selbst (die ersten beiden Songs wurden erstaunlich rau eingesungen) über weite Strecken zu alter Eierkneifer-Stärke zurück gefunden. Nicht zu vergessen die gelegentlich eingestreuten Klavier- und Flötenparts, die traditionsgemäß schlicht nerven.

Der langen Rede kurzer Sinn: Leute, die immer noch sämtliche Power Metal-Scheiben kaufen, die a) aus Italien kommen, b) zwischen Doublebass-Geknatter und stampfigem Midtempo pendeln und c) fast ausschließlich mittelmäßige Songs zu bieten haben, müssen hier definitiv zuschlagen. Alle anderen wissen sowieso, wo sie guten Metal bekommen.

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04.11.2006

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