Wild Champagne - Time

Review

Aus dem norddeutschen Wiesmoor stammen WILD CHAMPAGNE. Die Band wurde bereits 1991 von Gitarrist und Sänger Lars Fischer und Drummer Frank Barth gegründet. Ihr erstes Album „From Now For Ever“ wurde von SPV sogar europaweit vertrieben. Allerdings währte die Zusammenarbeit mit dem Label nicht lange und der Zweitling „Wipe Off Your Tears“ wurde 1994 von Long Island Records vertrieben. Erst 2003 erschien dann das dritte offizielle Release „Heat“, und mit dem hier besprochenen „Time“ geht nun der vierte Longplayer der Friesen per Eigenproduktion an den Start.

WILD CHAMPAGNE spielen Hard Rock mit Sleaze/Glam-Einschlag. Allerdings sind diese Sleaze-Einflüsse nicht so stark, wie bei den typischen 80er-Jahre-Vertretern dieser Spielart, sondern werden eher dezent eingeflochten. Viel Augenmerk wird auf eingängige Kompositionen gelegt. Dabei geht das Trio bodenständig zu Werke. Die Rhythmusarbeit ist solide, das Riffing würde ich im vorderen Durchschnitt ansiedeln, wobei mir persönlich die Gitarre manchmal ein wenig zu hoch gestimmt scheint. Auch die Soli sind ganz anständig. Lars´ Gesang kommt in mittlerer Stimmlage, hat einen guten Ausdruck und passt zu den Songs. Schwachpunkte sehe ich gesanglich nur ein paar mal bei hohen Tönen.

Mit „Living My Life“ kommt schonmal ein eingängiger Hardrocker als Opener. Bei „Rumble Town“ fällt mir ein dominanter Basslauf auf, während das Solo zum Songende zu schrill ausfadet. Der Titeltrack „Time“ dürfte das Glanzlicht des Albums sein und überzeugt durch einen starken Refrain.
„Run Back“ und „Over The Hill“ sind groovige Rocker, von denen letzterer mit einem hymnischen Höhepunkt gefällt. Ab Track 6 gehen ein bisschen die Ideen aus, habe ich das Gefühl. „Want It All“, „Blood In Eyes“ und „Playing With Fire“ sind Standard-Hardrocker ohne neue Impulse. Ein bisschen aus dem Rahmen fällt „Somebody Wants You“ mit Blues-Rock-Strukturen und leichter Ähnlichkeit zu AC/DC-Stücken. Zum Abschluss kommt dann mit „Show Me The Way Of Tomorrow“ noch eine schöne Rock-Ballade, die das Zeug zum Highlight hätte, wären nicht ein paar leichte stimmliche Schwächen bei den hohen Stellen.

Im Großen und Ganzen präsentieren WILD CHAMPAGNE ein gefälliges Album ohne wirkliche Ausfälle, aber mit noch zu wenigen echten Höhenpunkten. Die Jungs sind schon auf dem richtigen Weg, doch am Songwriting muss noch ein wenig gefeilt werden, um mehr Kompositionen zu schaffen, an die man sich dauerhaft erinnert. Für Hard Rock-Fans könnte es dennoch interessant sein, „Time“ anzutesten.

18.03.2008

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