Wisdom - Judas

Review

Galerie mit 7 Bildern: Wisdom - Swedish Empire Tour 2012

WISDOM aus Budapest stellen schon bei dem ersten Song ihres Albums „Judas“ klar, wohin die Reise geht: zu hymnischem Heavy/Power Metal, der sich ebenso bei BLIND GUARDIANS Epik bedient wie bei EDGUYs Eingängigkeit. Die Ungarn schaffen es dabei aber ganz gut, sich von plumper Kopiererei fernzuhalten.

„Fallin‘ Away From Grace“, ebenjener Opener macht sich mit seiner schönen Melodie und dem harmonischen Höhepunkt sehr schnell in den Gehörgängen breit. Mindestens ebenso catchy ist der Refrain von „Somewhere Alone“, aber ein längerer Solipart zeigt hier, dass WISDOM auch knackige und vielschichtige Strukturen mögen und komponieren können.
Bezeichnend für „Judas“ bleiben dennoch eine geradlinige Epik, die melodische Eingängigkeit und die mitgrölkompatiblen, hymnischen Höhepunkte. Bei all den schönen Harmonien, in denen man hier als Hörer schwelgen kann, begehen WISDOM allerdings den winzigen Fehler, dass die Refrains eine gewisse Ähnlichkeit haben. Man kann auch den Songhöhepunkt von „Age Of Lies“, „Live Forevermore“, „Wander The World“, „Silent Hill“, „At The Gates“ oder „Judas“ nach Herzenslust mitbrüllen, doch fällt einem bald auf, dass man den klasse Refrain des Openers bis dahin doch wieder aus den Ohren verloren hat, obwohl man während des Hörens der festen Überzeugug war, dass dies bestimmt nicht passiert.
Mit anderen Worten: man erfährt hier mit zunehmender Dauer eine leichte Melodie- und Hymnenüberfrachtung. Nichts gegen all die Eingängigkeit und catchy Refrains, doch müssten WISDOM kompositorisch noch abwechslungsreicher agieren, damit diese vielen Ohrwürmer, die sie produzieren, sich auch als solche manifestieren können.
Ich will sie jetzt aber nicht zu sehr kritisieren, denn was die Ungarn an tollen Melodielinien auspacken bekommen andere Bands auf mehreren Alben nicht zusammen. Und diese hymnischen Refrains können tatsächlich locker bei BLIND GUARDIAN mithalten.
So spielt auf der technischen Seite natürlich die Gesangsleistung eine große Rolle. Aber sowohl Gabor Nagy mit seinem klaren, melodischen Timbre, wie auch die gesamte Band bei den Chorälen machen hier einen prima Job.

Unterm Strich ist „Judas“ ein gutes Album mit starken Melodien und hervorragend erarbeiteten Höhepunkten. Wenn WISDOM jetzt noch etwas mehr Abwechslung im Songwriting unterbringen und ihre Metal-Hymnen etwas facettenreicher gestalten, rasen sie beim nächsten Mal vielleicht direkt in die Top-Wertungen. Das Zeug dazu haben sie zweifelsohne.

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18.08.2011

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