Wolvserpent - Aporia:Kala:Ananta

Review

„Aporia:Kala:Ananta“, das neue Werk der US-Amerikaner WOLVSERPENT, ist eine echte Herausforderung. Das Duo, bestehend aus Brittany McConnell (Drums, Violine) und Blake Green (Gitarre, Gesang), wirft auf ihrem neuen Werk gewohnte Hörstrukturen ziemlich über den Haufen: „Aporia:Kala:Ananta“ besteht aus nur einem einzigen, vierzig Minuten langen Song.

Nun ist bei dem musikalischen Stil, den WOLVSERPENT vortragen, ein konventioneller Ablauf auch nicht unbedingt von Nöten. WOLVSERPENT haben sich mit ihrem dronigen Doom noch nie so richtig um mögliche Hörgewohnheiten geschert, auch in der Vergangenheit durften die Titel gern mal die Zwanzig-Minuten-Grenz überschreiten. Dabei spielt die Band gehörig mit der Stimmung der Hörerschaft: Schleppende Gitarren, die markante Violine von Brittany McConnel, ein doomig-tiefes Growling von Blake Green – mehr braucht es nicht für den Klangkosmos der Band um eine düstere, verstörende Reise zu unternehmen. Darauf muss man sich dann erstmal einlassen können und, vor allem, wollen, denn mit mal kurz „reinhören“ funktioniert hier gar nichts. Umso wichtiger ist es deshalb, dass der Anreiz, sich mit dem Werk zu beschäftigen, auch tatsächlich vorhanden ist. Und genau an dieser Stelle muss man (leider) sagen: Da geht noch mehr.

Der Anfang des Albums/Songs wird dominiert von einem langsam aufgebauten Spannungsbogen, der letztlich die Violine, die sich aus dem Hintergrund anschleicht, freisetzt – und nach fast zehn Minuten das erste Mal das Schlagzeug im Industrial-Stakkato agieren lässt. Ein bisschen rauhen Gesang über das Konstrukt, fertig ist das erste Albumdrittel. Das zweite Drittel setzt die Violine dann etwas folkiger ein, und trägt einen dronigen, schleppenden Untergrund  mit sich. Abschließend werden jaulende Feedbacks aus dem Käfig gelassen und die experimentelle Seite wird gezeigt. Zäh und schwer ist die ganze Angelegenheit „Aporia:Kala:Ananta“ und erinnert ein bisschen an WOLVES IN THE THRONE ROOM, wenn diese sich mal vornehmen würden Funeral Doom spielen zu wollen – nach durchzechter Nacht.

Zumindest ist „Aporia:Kala:Ananta“ jedoch ungewöhnlich, wenn auch nicht so mitreißend wie der Vorgänger „Perigaea Antahkarana“, dessen Stärke das neue Album von WOLVSERPENT nicht ganz erreicht. Dennoch muss man dem Duo lassen, dass sie ihre künstlerische Vision kompromisslos umsetzen und ihren eigenen Weg gehen, und dabei ansonsten keinerlei Zugeständnisse an Eingängigkeit oder Hörvergnügen machen – aber leider auch die Spannung über die gesamte Spielzeit nicht aufrechterhalten können, die ein derartiges Klangmonster braucht.

„Aporia:Kala:Ananta“  bleibt damit „nur“ ein ordentliches Genrealbum im Klangkosmos des Drone-Doom, das für Fans der Band und überzeugte SUN O)))-Freunde interessant sein könnte – einem großen Publikum jedoch verschlossen bleiben wird.

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08.03.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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