Xiron - Turn To Stone

Aufgemerkt, hier kommt ein Knaller! Die geile Mucke, die sich hinter dem schlichten Deckmantel (in diesem Fall meine ich das Cover) verbirgt, hat es faustdick hinter den Ohren. Das Osnabrücker Fünfgestirn Xiron bringt uns mit „Turn to Stone“ ein Scheibchen ins Haus, welches dermaßen nach Iced Earth in ihrer Stormrider bzw. Dark Saga-Phase klingt, dass es mir fast den Atmen verschlägt. Herrlich arrangierte Riffstrukturen fließen in den zehn starken Songs bald verspielt und feinfühlig, bald schroff und brutal ineinander, dem Zuhörer wird buchstäblich keine Verschnaufpause eingeräumt. Track um Track wird man in einer aufmerksamen Spannung gefesselt, immer wenn die Klänge ins Durchschnittliche abzugleiten drohen wird man wieder mit einem netten Einfall oder einem clever variierten Motiv verwöhnt. Getragen wird das Ganze von der stimmlichen Begabung des Sangesartisten Michael Seifert, der stellenweise so sehr nach Matthew Barlow klingt, dass man schon an ein geglücktes Clon-Experiment am Menschen glauben möchte. Besonders deutlich wird es bei Songs des Kalibers „Haunting Dreams“, der geradezu direkt von einer IE-Platte entliehen sein könnte, sowohl was die kernigen, rauen Riffs als auch den melancholisch bis zornigen Gesang angeht. Für Fans der besagten US-Legende ist der Kauf dieser wunderbar produzierten Scheibe ohnehin ein Pflichtkauf, denn wer weiß schon, ob die Amis mit ihrer anstehenden „Horror Show“ nicht mit dem Titel schon den musikalischen Ergebnissen vorweggegriffen haben… Da stört es mich denn auch wenig, dass man diese unbestreitbare Qualität auf Kosten von ultimativer Eigenständigkeit erwirbt. Wer schließlich auf düster-kraftvollen Power-Metal a la Nevermore oder auch Dark At Dawn steht, der wird mit diesem Werk höchstwahrscheinlich auch seine wahre Freude haben!

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