Lascar - Saudade

Review

LASCAR, ein One-Man-Projekt aus Santiago de Chile, setzte im letzten Jahr mit „Absence“ ein erstes deutliches Lebenszeichen und wurde bei metal.de mit guten sieben Punkten als “düstere Hypnose für depressive Novembertage“ bewertet. Das Album punktete bei mir vorallem durch packende Melodieführung, treibende Melancholie und wunderbare Gitarrenarbeit. Zugegebenermaßen musste man den etwas schrecklichen Drum-Computer gedanklich ausblenden, bei der Songqualität von „Absence“ fiel dies allerdings leicht.

Viel Schatten und wenig Licht – LASCAR

Klar, das ein oder andere nette Riff und einige atmosphärische und tragende Momente haben sich den Weg auf das Album gebahnt. Allerdings schaffen nur sehr wenige Passagen den Ausbruch aus dem gewaltigen Durchschnitt der Veröffentlichungen. Zudem wurzelt „Saudade“ mehr im Bereich des DSBM, sodass die eingängigen Riffs mit Shoegaze-Einschlag nur äußerst selten das Tageslicht erblicken. Insbesondere durch den Gesang fühlt man sich des öfteren an XASTHUR erinnert, was prinzipiell nicht verwerflich ist.

Die schnellen Parts der Platte, nehmen wir den Mittelteil von „Tender Glow“, verkommen durch die Blastbeats der Marke „aus der Konserve“ zum absoluten Mittelmaß des Genres. Wenn man überlegt, auf welchem Niveau die Genrekollegen des Post Black Metal heute unterwegs sind, so wird schnell klar, dass LASCAR im direkten Vergleich deutlich den Kürzeren ziehen.

Musik ist wie ein guter Wein…

Saudade bedeutet Sehnsucht. Am Ende bleibt bei mir die Sehnsucht nach mehr Entwicklung und Qualität. Dies kann auch das wirklich hübsche Artwork nicht kaschieren.

Nur ein Jahr nach dem Debüt wartet Gabriel Hugo, der Mann hinter LASCAR, nun bereits mit einem Nachfolger auf. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass, nach dem inhaltlich ausgereiftem Debüt, „Saudade“ zum Schnellschuss verkommen ist. Die Defizite der Band, der mittelmäßige Drumcomputer und die mangelnde Abwechslung sind geblieben, werden heuer allerdings nicht durch das gute Songwriting aufgefangen. Apropos Schnellschuss – entgegen dem bisherigen Ankündigungstermin Mitte September veröffentlichte das Label „Saudade“ einen Monat früher. Seltsam, aber so steht es geschrieben.

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08.09.2017

Stellv. Chefredakteur

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