Virgin Steele - Nocturnes Of Hellfire & Damnation

Review

Es gibt viele Konstanten in unserem metallischen Universum. Eine davon ist sicherlich, dass jedes neue VIRGIN STEELE-Album mit der Gesangsleistung von David DeFeis steht und fällt. Wenn der Meister gut bei Stimme ist, besteht durchaus immer die Möglichkeit, dass die Amis ein starkes, episches Metal-Album unter das Volk bringen. Wenn nicht…tja…dann möchte man sich am liebsten beschämt von der heimischen Anlage abwenden. Welche Leistung bringt der Meister nun auf dem neuen Album “Nocturnes Of Hellfire & Damnation”?

Eine ambivalente Leistung, könnte man sagen. Manche Passagen sind stark gesungen und hätten ihren wohlverdienten Platz auch auf den beiden “The Marriage Of Heaven And Hell”-Alben oder “Invictus” finden können. So viel zu den guten Nachrichten. Als permanenter Störfaktor hingegen erweist sich DeFeis neue Vorliebe für extremes Quietschen. Nicht, dass er uns mit seinen gehauchten Vocals schon genervt hätte, jetzt macht er durch dieses unmotivierte Gequieke den Songs mehr oder weniger den Garaus. Ich habe keine Ahnung, ob David DeFeis sich selbst noch einmal beweisen will, dass er die hohen Lagen noch immer beherrscht oder ob der Meister sein Gespür für faszinierendes Songwriting einfach verloren hat. Den Songs nimmt er durch das Gejaule jedenfalls jeglichen Spannungsbogen und eigentlich gute Nummern wie der Opener “Lucifer’s Hammer”, “We Disappear” oder “Black Sun – Black Mass” verlieren deutlich an Qualität. Da hilft es auch nichts, dass sich DeFeis’ Bruder im Geiste Edward Pursino mit einigen echt coolen Riffs und Soli auftrumpft. Wenn VIRGIN STEELE das mystische, das magische Moment fehlt, fällt die Band schnell in durchschnittliche Gefilde zurück. Schade ist das sicherlich, aber man muss den Fakten ins Auge blicken. “Nocturnes Of Hellfire & Damnation” frisst sich förmlich selbst auf. Wo man im ersten Drittel der Scheibe noch Hoffnungen hatte, wird man daraufhin von hinten quasi von minderer Qualität überrollt und mit dem völlig belanglosen “Fallen Angels” alleine zurückgelassen. Die Nummer wirkt, als wolle sie den generell schon konfusen Hörer noch ein Stück weit mehr verwirren.

Zugegeben, “Nocturnes Of Hellfire & Damnation” ist nicht die schlechteste Platte von VIRGIN STEELE. Dennoch trauert man mitreißenden, kompositorisch ausgereiften Scheiben wie “Age Of Consent”, “The Marriage Of Heaven And Hell (I & II)” oder eben dem “Invictus” nach. VIRGIN STEELE fehlt 2015 fast alles, was diese Platten ausgemacht hat: Leidenschaft, Hingabe, Hunger, unfassbar gute Melodien und intelligentes Songwriting. “Nocturnes Of Hellfire & Damnation” kann man so machen wie es klingt – sollte man aber nicht.

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08.07.2015

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