Condition Red - II

Hinter Condition Red verbirgt sich ein Progressive Metal Projekt von Klampfer Lars Eric Mattsson und Keyboarder Alexander King, die mit dem schlicht betitelten „II“ den Nachfolger zu ihrem 2000er Debüt „Condition Red“ abliefern. Gastierte vor drei Jahren u.a. noch Derek Sherinian, hat sich das Line-up diesmal etwas gestrafft. Ergänzt werden die zwei oben genannten Musiker nur durch ihre Mitstreiter Ella Grussner, die für Gesang und Violine zuständig ist, Empire Schlagzeuger Gerald Kloos sowie um Gitarrenzupfer Alex Masi, der wieder ein paar Soli beigesteuert hat. Technisch bewegt man sich auf allen Seiten auf äußerst hohem Niveau und bietet entsprechend anspruchsvolle Kompositionen. Mal duellieren sich Keyboard und Gitarren in beeindruckender Geschwindigkeit, schüttelt Alex Masi waghalsige, klassiche Gitarrenläufe aus dem Ärmel oder steigert sich Gerald Kloos gar zu einem kleinen Drumsolo. Das Können der Herren ist unüberhörbar, aber auch noch hörbar. Statt langweiliger Tonleiterorgien hat man sich zur Aufgabe gemacht spielerische Exzellenz mit ansprechenden Songstrukturen zu verquicken. Wirklich herausstechen können Condition Red damit alleine aber noch nicht, ja wäre da nicht Sängerin Ella Grussner, die für die eigentlichen unverwechselbaren Momente auf diesem Album sorgt. Gerade dann, wenn die Band etwas zurück schraubt und die scheinbare Schlichtheit ihrer traurigen Stimme oder „weinenden“ Violine in den Vordergrund tritt, ergeben sich die schönsten Augenblicken auf dem Album. Das sanfte Violinen-Intro „The Warning“, die Rockballade „It’s not too late“ oder das orientalische, melancholische „Your Freedom“, das einen Hauch vom Ang Lee Film Tiger And Dragon versprüht, sind die wahren Highlights des Albums. Die verspielten Prog Metal Passagen wirken zu Weilen fast wie Füller während man auf den nächsten erhellenden Moment wartet. Ihre Sängerin verleiht Condition Red erst ein markantes Gesicht, schade dass sie sie nicht konsequenter einsetzten.