Behölder - Tower Of The Broken God

BEHÖLDER kommen vermeintlich aus Philadelphia in Pennsylvania. Ihr neuer Song „Tower Of The Broken God“ zeigt jedoch, dass das maximal die halbe Wahrheit ist. Denn in Wahrheit sind sie samt Dragons in den Dungeons zu Hause und dem dortigen „Conanieren“ zugewandt. Aber Entwarnung: Das Stück klingt deutlich ernsthafter und unterhält auch besser als der vorangegangene Satz.

„Tower Of The Broken God“ attackiert das graue Reallife

Denn BEHÖLDER sind erfahrene Recken des Eskapismus. Ihr akustisches Schwert ist wie auf ihrem Debüt „In The Temple Of The Tyrant“ zu gleichen Teilen aus epischem Doom und Power Metal geschmiedet. Und es hackt erneut manierliche Löcher in die graue Zwangsjacke des Reallife. „Tower Of The Broken God“ verweist dabei naturgemäß auf (spätere) CANDLEMASS, auf SORCERER und ähnliche Giganten des Getragenen.

Dass das Einzigartige fehlt, ein Riff, das dich sofort niederstreckt, eine Hookline, die direkt ins Herz zielt – geschenkt. „Tower Of The Broken God“ ist ein guter Song, flüssig arrangiert und kompakt gehalten.

Und BEHÖLDER gehören in die Dungeons

Dazu covern BEHÖLDER „The Dungeons Are Calling“ von SAVATAGE. Sänger John Yelland kann zwar dem Mountain King Jon Oliva nicht das Wasser reichen, dessen wahnsinniges Gekreische mit Blut im Abgang strebt er aber auch nicht an. Yelland tendiert zu einem weniger verzweifelten Rob Lowe (vor allem SOLITUDE AETURNUS) und mehr zu stimmlicher Selbsterhaltung denn -zerstörung.

Ansonsten bleiben BEHÖLDER recht nah am Original, erweisen dem magischen Criss Oliva mit vereinten Kräften die Ehre und fügen eine Kirchenorgel (oder so) am Ende hinzu. Dringend notwendig ist ihre Version nicht. Wer aber kompetent an die mächtigen frühen SAVATAGE erinnert, macht damit niemals einen Fehler.

Es ist eher die Aufforderung, sich endlich mal wieder wie jeden Tag mit den anderen coolen Kindern und den Würfeln im Keller zu treffen. Irgendwer muss es ja machen und Bier gibt es statt Frischluft on top. Sie rufen dich, die Verliese.