Weltschmerz
Unsere liebsten Doom-Perlen, Teil 2

Special

SOLITUDE AETURNUS – „Adagio“ (Massacre Records 1998)

SOLITUDE AETURNUS - "Adagio"

Adagio ist eine Tempobezeichnung in der Musik. Auf einem Metronom liegt dieser Bereich bei 66-76 Anschlägen pro Minute. Das ist, passend zu unserem Special, ziemlich langsam oder wie die italienische Wortbedeutung besagt „bequem und behaglich“.

Ein Platz auf dem Olymp

„Adagio“ heißt auch das fünfte Album der texanischen Doom Metaller SOLITUDE AETURNUS, ein Album, welches auf dem Olymp der zehn besten Doom bzw. Metal-Alben einen festen Platz einnimmt. „Adagio“ ist musikalische Perfektion und ein Gesamtkunstwerk angefangen vom Cover-Artwork bis zu den Texten und den einzelnen Stücken in ihrem inneren Zusammenhalt. Dabei gelingt Solitude Aeturnus der Spagat zwischen Heaviness, Melancholie, treibender Rhythmik und punktgenauen Melodien.

„Split by the forever
The Dance is between in nowhere
An essence of nothing
god has broken my wings
And set me to drift.“

Der Erfolg von „Adagio“ beruht im Wesentlichen auf zwei tragenden Säulen. Zunächst haben wir den Gesang von Robert Lowe (Ex-CANDLEMASS), welcher perfekt die Stimmung des Albums transportiert. Daneben steht die schier überwältigende Gitarrenarbeit, die treibend, vertrackt und melodisch zugleich ist. Die Qualität der einzelnen Stücke ist herausragend. Dennoch stechen einzelne Stücke hervor, zu nennen sind „Days of Prayer“ (Jahrhundert-Riff), „Believe“ (Jahrhundert-Melodie) oder „Mental Pictures“.

Ironischerweise wird man, entgegen des Titels, kaum einen Song zwischen 66 und 76 Beats per Minute auf dem Album finden. Es gibt zwar viele doomige Passagen, allerdings ist der Ansatz von SOLITUDE AETURNUS eher schwermetallig ausgelegt. Den Faktor Doom und Weltschmerz repräsentieren die Melodien und der Gesang, weniger eine überragend langsame Geschwindigkeit.

Darüber muss man schweigen

Ludwig Wittgenstein schreibt in seinem „Tractatus logico-philosophicus“:

„Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen.“

Klar ist, dass „Adagio“ als Meilenstein zwischen Metal und Doom, zwischen Melancholie und Härte zeitlos ist. Über alles andere werden wir nun schweigen.

(Stefan Arthur Wolfsbrunn)

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08.11.2018

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