Bastard Feast
"Die Leute sollten über das Kategorisieren hinwegkommen, verdammt nochmal die Fresse halten und sich von der Musik konsumieren lassen." - Interview mit Gitarrist Taylor Robinson zum neuen Album "Osculum Infame"

Interview

Bastard Feast

Früher hießen sie mal ELITIST, mittlerweile tragen sie den schönen Namen BASTARD FEAST. Früher hatten sie mal sozialkritische und politische Texte, heute singen sie über Okkultismus und Misanthropie. Ein Mitglied mehr haben sie auch. Und ein richtig gutes neues Album namens „Osculum Infame“. Braucht es mehr Gründe, sich einmal mit Gitarrist und Bandchef Taylor Robinson zusammenzusetzen?

Bastard Feast

Taylor über …

 

… die Änderung des Bandnamens von ELITIST in BASTARD FEAST und die musikalischen Veränderungen seitdem:

„Osculum Infame“ ist die erste BASTARD FEAST-Veröffentlichung und war damit ein kathartisches Release. Eine Menge hat sich verändert: Wir haben unser Handwerk mit einem offeneren und frecheren Blick betrachtet und das Konzept in eine krassere und aggressivere Welt eingebettet.

… über den nach der Veröffentlichung von „Fear In A Handful Of Dust“ eingestiegenen, zweiten Gitarristen Justin Yaquinto:

Justin Yaquinto ist seit 2011 in der Band. Wir wollten die Gitarren dichter klingen lassen, sodass wir eine größere Anzahl an Leads einbringen und trotzdem eine heavy Rhythmusgitarre dahinter haben konnten. Justin war unser temporärer Tourbassist, der sogar von Portland nach Phoenix gezogen ist, um bei uns Gitarre zu spielen. Aber zu der Zeit hatten wir einen ehemaligen Bassisten, der in der Hinsicht ein Arschloch war und die Idee von BASTARD FEAST als fünfköpfige Band nicht mochte. Nachdem wir ihn rausgeschmissen hatten, holten wir Justin dazu um Bass zu spielen, und als wir anfingen über eine zweite Gitarre zu reden, fiel er in die Rolle. Das war ein natürlicher Zug für uns.

… die Rolle, die Justin auf „Osculum Infame“ gespielt hat:

Was die Gitarren angeht, komponiere ich die Songs und komme mit den Hauptideen an. Justin und Jesse [a.k.a. Thunderfuck, Bassist – Anm. d. Red.] fügen im Anschluss Tonnen von Riffs hinzu und tragen ihre Einflüsse bei. Es hat sich als einfacher herausgestellt, einen Sound zu formen, wenn ich das Konzept für einen Song aufstelle und dann der Gruppe präsentiere, sodass wir es alle gemeinsam erweitern können.

Ich und Justin haben im Dienste der Folgerichtigkeit auch nahezu identische Set-ups genutzt. ELITIST und BASTARD FEAST sind zwar zwei verschiedene Inkarnationen derselben Sache, aber nachdem ich seit mehr als sechs Jahren alles für ELITIST/BASTARD FEAST geschrieben habe, wollte ich nicht, dass sich der hasserfüllt-bittere Sound drastisch ändert. Justin hat das respektiert und einen großartigen Job abgeliefert, indem er sich dem Ton angepasst und diesen auf seine eigene Weise erweitert hat. Dasselbe gilt für Jesse am Bass. Er hat die Einflüsse dessen angenommen, was wir in der Vergangenheit gemacht haben, hat aber seine Death-Metal-Einflüsse hinzugefügt, um dem Bass seinen eigenen Sound zu geben. Ich glaube, dass wir mit diesem neuen Line-up endlich unser Maximum aus uns herausholen können.

… die Stimmung beim Songwriting:

Eine Stimmung? Ja und nein. Die Riffs sprühen aus uns, wann auch immer wir uns danach fühlen. Der Sound klingt verärgert und aggressiv, aber das heißt nicht zwingend, dass wir zwischen zwei Ideen nur herumsitzen und auf die Wand einprügeln. Ein paar unserer aggressivsten Sachen haben wir geschrieben, als wir gar nicht angepisst waren. Live spielen wir aber immer voller Wut und kanalisieren alle Formen von Dunkelheit.

… die Änderung der textlichen Ausrichtung von sozialen und politischen Texten hin zu okkulten und dunklen Inhalten:

Du hast das sehr richtig beschrieben. Die Texte waren früher eher über Soziales. Es ist nicht so, dass uns diese Sachen nicht mehr interessieren, aber wir sind einfach zu einem dunkleren thematischen Reich weitergezogen.

… die Entwicklung von BASTARD FEAST bis hier hin:

Wir haben unser Bewusstsein für die wahre Negativität und Dunkelheit geöffnet, um wirklich inspirierten evil shit zu schaffen.

… die Einflüsse und die Möglichkeit der Kategorisierung von BASTARD FEAST:

Ich nenne es einfach Extreme Metal. Genauso wie BEHEMOTH weder eine Black- noch eine Death-Metal-Band ist. Wir holen unsere Einflüsse von überall her, von Hardcorebands wie CURSED bis hin zu DEAD CONCREGATION und unseren Hometown-Helden YOB. Wir sind keine Grindcore-/Death-/Hypercrust-/Doomcore-Band. It’s just fucking heavy. Je mehr ich merke, dass manche Leute Musik in Genres herunterbrechen müssen, desto mehr denke ich, dass sie nicht wirklich bereit sind, heavy Musik einfach nur wegen der Bestrafung zu hören, die sie ist. Worte definieren nicht die Band, sie machen es nur dem Typen, der keine Ahnung davon hat, leichter sich anzuschließen. Die Leute sollten über das Kategorisieren hinwegkommen, verdammt nochmal die Fresse halten und sich von der Musik konsumieren lassen.

Bastard Feast

Und zwei Bonusfragen. Taylor über …

 

… seine Traumtourpartner:

DEPECHE MODE, AT THE GATES und EYEHATEGOD.

… seine bisherigen Lieblingsalben aus dem Jahr 2014:

Das neue EYEHATEGOD-Album, DEAD CONGREGATIONs „Promulgation Of The Fall“ und BEHEMOTHs „The Satanist“.

Und die berühmten letzten Worte …

Danke für das Interview! Hört euch das neue Album an, das schon überall via Season Of Mist erschienen ist. Kauft es!

31.07.2014

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