Black Star Riders
Respektvoller Umgang mit einer Legende - Interview mit Ricky Warwick

Interview

Black Star Riders

Wie sich mittlerweile herumgesprochen haben sollte, verbirgt sich hinter dem vor kurzer Zeit noch unbeschriebenen Blatt BLACK STAR RIDERS zwar sehr wohl eine bis dato unbekannteTruppe die unter diesem Banner ihr Debüt abliefert, doch schon ein erster Höreindruck sollte klarmachen, wer uns mit „All Hell Breaks Loose“ die Ehre erweist. Korrekt, von niemand geringeren als von den zuletzt an der Live-Front überaus aktiven und erfolgreichen, ihren „x-ten Frühling“ erlebenden THIN LIZZY ist hier die Rede, auch wenn sich die von Oberhaupt Scott Gorham angeführte Formation aus mehr als nur nachvollziehbaren Gründen vor geraumer Zeit dazu entschloss, sich nicht mehr bloß auf das Vermächtnisverwalten der Legende festzulegen um erst gar nicht darauf reduziert zu werden, sondern auch mit brandneuem, ungemein frisch tönendem Material den Fans Freude zu bereiten.

Was genau hinter der Umbenennung steckt, was es zu den neuen Songs zu kommentieren gibt, wie auch diverse Pläne für die Zukunft erläuterte uns Frontmann Ricky Warwick, dem man nachsagt durch seinen Einstieg bei THIN LIZZY der vermeintlichen „Alt-Herren-Truppe“ einen amtlichen Tritt in den Allerwertesten versetzt zu haben, da sich seit jenem Zeitpunkt wieder richtig etwas tut im Lager dieser Band.

Keine Ahnung, ob ich mit meiner Meinung allein dastehe, aber ich denke Phil Lynott wäre stolz auf euch, hättet ihr „All Hell Breaks Loose“ unter dem Namen THIN LIZZY veröffentlicht.

Nein, da kann ich dich beruhigen, ich habe bisher fast ausschließlich Aussagen zum Album gehört, die sich mit deiner decken. Das Echo darauf ist bishertatsächlich mehr als nur zufriedenstellend, phasenweise sogar überraschend euphorisch. Das zeigt uns auch, dass es der richtige Schritt gewesen ist.

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Weshalb aber eigentlich die Änderung des Bandnamens, denkt ihr nicht, dass ihr es Euch als BLACK STAR RIDERS unnötig schwieriger macht Fuß zu fassen?

Auch wenn wir uns sicher waren, dass man dem Album sofort anhören wird, wer dahinter steckt, war uns von Anfang klar, dass es, so gelungen die Konzerte und so akzeptiert die letzte LIZZY-Besetzung gewesensind, aus Pietätsgründen nicht in Frage kommt als THIN LIZZY mit einem neuen Album an den Start zu gehen. Schon vor längerer Zeit hatten sich erste Songideen für Material angesammelt, doch Scott machte uns von Beginn an klar, dass es, wenn wir es tatsächlich schaffen als konstante Einheit ein neues Album einzuspielen, nicht in Frage kommen würde. Er stieß damit bandintern jedoch auf vollstes Verständnis, denn ich kann seine Intention, ein THIN LIZZY-Album ohne Phil wäre fast schon etwas Frevelhaftes, absolut nachvollziehen. Von daher war uns von Beginn an klar, dass die neuen Songs unter einem anderen Bandnamen veröffentlicht werden müssten.

Nachvollziehbar und vor allem auch Zeichen eurer Größe, wie respektvoll ihr mit dem Vermächtnis des leider viel zu früh verstorbenen Phil Lynott umgeht. Wie aber seid ihr auf BLACK STAR RIDERS gekommen?

Unser neuer Bandname sollte in erster Linie prägnant und leicht zu merken sein. Im Endeffekt waren uns dafür auch recht schnell einig. Als Inspiration diente unsere gemeinsame Vorliebe für Western-Filme. Ähnlich einfach war es auch auf einen aussagekräftigen Titel für das Album zu kommen. Dieser geht darauf zurück, dass ich in einer Dokumentation über den zweiten Weltkrieg den Schriftzug an der Unterseite eines Kampfbombers entdeckte. Dass ich da im Prinzip die Idee des Artworks gewissermaßen entscheidend mitprägen konnte, war jedoch nicht beabsichtigt, haha.

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Zur Wirkung kommen sowohl der Titel wie auch das Cover fraglos, noch viel mehr ist es jedoch der Inhalt der uns begeistert. Erzähl‘ uns bitte mal was zu den Tracks:

Danke für das Lob zunächst einmal. Uns war bewusst, dass wir eine Riesenhürde zu bewältigen haben würden, dennoch war es zu keiner Sekunde ein Problem oder gar ein Krampf Songs zu komponieren. Im Gegenteil, die zwölf Songs (Ricky meint damit die elf auf der regulären CD verewigten Nummern und den für die „Special Edition“ aufgesparten Bonus-Track „Right To Be Wrong“ – der Verf.) sind noch nicht einmal alles was wir im Talon haben. Ganze achte weitere Kompositionen sind ebenso nahezu vollständig fertig und werden aller Voraussicht nach auf der zweiten BLACK STAR RIDERS-Scheibe veröffentlicht werden. Das Coole am Komponieren war im Endeffekt die Tatsache, dass sich das Material im Laufe der Zeit fast von selbst entwickelt hat. Natürlich steckte zu Beginn reichlich Arbeit dahinter, doch allen voran Scott, aber auch Damon und ich haben immer mehr Songideen eingebracht. Im Laufe unserer vielen Tournee-Aktivitäten haben wir dann sehr viel Zeit damit verbracht uns zusammenzusetzen und Riffs und Ideen auszutauschen sowie erste Basics sogar aufzunehmen.

Das Album ist in also quasi „on the road“ entstanden, richtig? Diese Spontanität hört und spürt man auch. Aber war es auch von Beginn an klar, dass die Scheibe dermaßen rau klingen würde?

Nicht unbedingt. Der Sound, wie auch die Art und Weise unserer Aufnahmen gehen zu 100% auf Kappe unseres Produzenten Kevin Shirley. Bereits als er sich mit dem Material vertraut gemacht und er sich danach zum ersten Mal mit uns zusammengesetzt hatte, stand für ihn fest, wie das Teil zu klingen hätte. Es bedurfte jedoch keiner größeren Überredungskünste um uns davon zu überzeugen, dass „All Hell Breaks Loose“ so live wie nur möglich klingen müsste. Daher haben wir die Scheibe auch in voller „Action“ eingespielt.

 

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Meiner Meinung nach haben wir so das Bestmögliche aus den Tracks herausgeholt und zudem auch Zeit und Kohle sparen können. Wer sonst kann wohl von sich behaupten, ein Album binnen 12 Tagen fertig gestellt zu haben? Die Produktion ging vor allem auf Grund dieser Arbeitsweise ganz entspannt und locker vor sich. Nicht zuletzt deshalb, weil wir ja ein bereits verdammt gut eingespieltes Team sind und allesamt speziell die Live-Situation lieben. Dass wir zudem verdammt gut vorbereitet und auch mit nahezu ausschließlich fertigem Zeug ins Studio getrabt kamen erleichtere für Kevin und uns die Sache weiterhin und daher waren wir auch schon mit allem fertig, ehe wir uns in L.A. so richtig eingelebt hatten.

Apropos Live-Situation. Man darf wohl davon ausgehen, dass man BLACK STAR RIDERS schon bald auf den Bühnen zu sehen bekommt, oder etwa nicht?

Aber sicher! Erste Festivals sind schon fixiert und auch für eine Tournee stehen die Zeichen momentan nicht übel. Ich bin mir sicher, dass wir noch im Laufe dieses Jahres flächendecken in Europa unterwegs sein werden.

Coole Geschichte, was darf man sich denn als Zuseher erwarten? „Nur“ die Songs des Debüts, oder altes Zeug, oder gar schon etwas von den noch nicht veröffentlichten Kompositionen?

Ihr könnt‘ Euch sicher sein, dass es auch in dieser Konstitution nichts anderes geben wird als eine von Herzen kommende Rock-Show! Selbstverständlich werden wir das Hauptaugenmerk auf unser Debütalbum legen, doch auch wer THIN LIZZY-Nummern erhofft, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden.

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Nur um nichts zu verwechseln: Anstelle von Brian Downey, der bei THIN LIZZY ja bis zuletzt mit dabei war sitzt nun Jimmy DeGrasso bei den RIDERS hinterm Kit und der Keyboard-Posten, den bei LIZZY Darren Wharton überhat(te), spielt bei den BLACK STAR RIDERS zumindest studiotechnisch überhaupt keine Rolle mehr. Alles klar, aber wie aber wird es denn bei Konzerten aussehen?

Genauso! Brian hatte uns schon länger mitgeteilt, dass er sich wohl an einem weiteren Projekt und vor allem an ausgiebigen Tourneen nicht beteiligen wird, weil es ihm schlichtweg zu anstrengend ist. Kein Thema, für niemanden von uns, und außerdem sind wir uns einig, dass Brian, sobald wir wieder unter dem LIZZY-Banner aktiv werden, selbstverständlich willkommen ist, wenn er sich fit genug fühlt. Bei Darren lief die Chose ebenso entspannt wie logisch ab. Da die Songs von Beginn an so angelegt waren, dass sie von Twin-Gitarren geprägt sein würde und Keyboards nicht zwingend notwendig waren, stellte sich die Tatsache, dass Darren als nächstes Projekt ein weiteres DARE-Album auf dem Plan hat, als ganz einfach handzuhabende Situation dar. Aber auch in seinem Fall ist klar, dass er für etwaige THIN LIZZY-Aktivitäten zur Verfügung steht.

Alles klar soweit, bleibt bloß noch die Frage nach eventuellen Erwartungen an „All Hell Breaks Loose“?

Meinst Du jetzt, was wir als Band von der Scheibe erwarten, oder wie ich den Rockmusik-Liebhabern das Album schmackhaft machen könnte? Völlig egal, denn die Antwort lautet schlichtweg, dass die BLACK STAR RIDERS für eine amtliche Dosis Hardrock’n‘ Roll sorgen und niemand davon enttäuscht sein wird, ganz egal unter welchen Voraussetzungen man an die Scheibe herangeht!

Kein Zweifel, wie uns nicht zuletzt das Album beweist und wer in den letzten Jahren THIN LIZZY live erleben konnte, wird Ricky’s Aussage nochmals bestätigen!

 

Galerie mit 18 Bildern: Black Star Riders - Firepower World Tour 2018
29.04.2013

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