Apocalyptica
Plays Metallica By Four Cellos - Jubiläumstour
Konzertbericht
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20 Jahre ist es her, dass APOCALYPTICA ihr erstes Album „Apocalyptica Plays Metallica By Four Cellos“ veröffentlicht haben. Ganz genau genommen sogar schon etwas länger, denn im Juni 1996 erblickte das Album das Licht der Welt. Zum Jubiläum veröffentlichte die Band das Album dann noch einmal remastert und mit einigen Bonustracks ausgestattet. Seit Anfang Februar läuft nun die dazugehörige Europatour. Die haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Galerie mit 22 Bildern: Apocalyptica - 20 years of "Plays Metallica By Four Cellos" Tour 2017Fotos von Andrea Friedrich.
Während sich das nicht ganz ausverkaufte aber alles andere als leere Tempodrom langsam füllt bietet sich die Gelegenheit, das Bühnenbild etwas genauer zu inspizieren. Dabei wird klar, dass APOCALYPTICA auf dieser Tour der Maxime „weniger ist mehr“ folgen. Wie beim Titel der Tour zu erwarten war sind vier statt der üblichen drei Plätze für die Cellos hergerichtet. Jedes mit einem schlichten Aufsteller als Hintergrund. Auf ein Backdrop wird verzichtet und ein Drumset sucht man erstmal vergebens. In der Tat setzt sich das Set aus zwei Teilen zusammen; einem klassischen Teil und einem Rockset. Sicher ein besonderes Highlight für die Langzeitfans: Mit Antero Manninen haben sich APOCALYPTICA ein Gründungsmitglied mit ins Boot geholt.
Der erste Teil des Abends beginnt wie das gleichnamige Album mit „Enter Sandman“. Damit kann man natürlich nichts falsch machen, wie auch die sofortige Reaktion im Saal zeigt. Wie sich später zeigen wird spielt die Band das Album in Orignalreihenfolge durch. Für diesen ersten, klassischen Teil setzen APOCALYPTICA auf Simplizität, denn, wie Perttu Kivilaakso später noch klarstellt, „we like to keep things simple in Finland“. Das bereits beschriebene Bühnenbild wird durch eine schlicht gehaltene Lightshow ergänzt, bei der einzelne weiße Strahler die Band abwechselnd von hinten, oben, oder vorne beleuchten. Bei letzterer Einstellung werden die Aufsteller hinter der Band zur Schattenwand, was mit wenig Aufwand einen großen optischen Effekt erzielt. So gesittet hat man die Band bisher selten gesehen. Tatsächlich wirken die Optik, die Abwesenheit der Drums, die Lokalität und vor allem die Tatsache, dass es ein Sitzkonzert ist, etwas hemmend. Dafür kommt die Vielschichtigkeit der Musik wohl besser denn je zur Geltung und einem wird mal wieder bewusst, was für Virtuosen man da vor sich hat.
Auch die Schlagzeugliebhaber kommen noch auf ihre Kosten
Nach einer zwanzigminütigen Umbaupause geht es dann mit dem zweiten Set weiter. Auch wenn das erste Set wirklich ansprechend war, irgendwie hat man sich doch die Drums herbeigesehnt und freut sich nun auf den vertrauten Teil der Veranstaltung. Da der Funke zuvor doch noch nicht so ganz übergesprungen war erklärt man vorsichtshalber auf Deutsch „Willkommen zu unserer Rockshow“ und ergänzt, dass man nun gerne stehen, tanzen und headbangen darf, bzw. machen kann, was man will. Dieser Aufforderung kommen zumindest auf dem Parkett viele gerne nach, wobei sich die Ränge weiterhin zurückhalten. Da das bei diesem Setup aber durchaus üblich ist dürfte das nicht an der Qualität der Darbietung liegen. Auf der Bühne fliegen jedenfalls endlich die Haare und Cellos werden über Köpfe gehoben. Vor allem Perttu Kivilaakso, Cellist und Rampensau, sorgt wie immer für Unterhaltung und wirft sich dabei auch gerne mal Cello spielend zu Boden. Auch seine Ankündigung, das nächste APOCALYPTICA Projekt sei dann „Rammstein By One Cello“ – gespielt natürlich von ihm – sorgt für Lacher.
Als sich die Show dann dem Ende neigt spielt die Band dann einen Song, den sie (vor dieser Tour) seit 1993 nicht mehr gespielt hat. „Escape“ wurde wohl auch von METALLICA selbst selten bis nie gespielt, so Eicca Toppinen. Mit „Seek And Destroy“ verabschieden sich APOCALYPTICA dann von der Bühne. Eine Zugabe gibt es aber natürlich auch, und zwar eingeleitet von „Nothing Else Matters“, was natürlich zu Begeisterungsstürmen führt. Auch der Band dürfte es in Berlin gefallen haben, denn die postet am nächsten Tag auf Facebook: „DANKE BERLIN, AWESOME WIE IMMER!!“
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