Apocalpytica - Cell-0

Review

Soundcheck Januar 2020# 4 Galerie mit 38 Bildern: Apocalyptica - The Epic Apocalypse Tour 2023 in Berlin

APOCALYPTICA gehören zum festen Bestandteil der Metalszene. Mit ihren untypischen Melodien, verzerrten Celloklängen und diversen musikalischen Experimenten haben sich die Finnen eine stabile Fanbase erspielt. „Cell-0“ soll nicht weniger sein, als die Quintessenz aus dieser Schaffensphase. Ohne kommerzielle Hintergedanken wurden diese neun Stücke eingespielt. Es ist das erste Album seit 17 Jahren, das völlig ohne Gesang auskommt und daher als Rückkehr zu den Wurzeln dieser Band angesehen werden kann.

Der nächste Schritt – APOCALYPTICA

„Ashes Of The Modern World“ kommt für APOCALYTICA-Verhältnisse sehr derb rüber. Die Melodie ist einprägsam, jedoch sorgen die kraftvollen Drums für ein ungewöhnliches Hörerlebnis, das den Zuhörern immer wieder neue Facetten offenbart. Der Titeltrack erstreckt sich über fast zehn Minuten reine Spielzeit. Für diesen Beitrag sollte man sich etwas Zeit einplanen, denn so vielschichtig hörte man diese Band bisher selten.

Sanfte Klänge und fast schon etwas Weltschmerz finden sich in „Rise“. Ein gefühlvoller Track, der insbesondere Fans der ersten Stunde mehr als beglücken dürfte. Hier betonen die Finnen ihre musikalischen Stärken. Das Cello spielt selbstverständlich auch bei diesem Track die tragende Rolle und erschafft eine unverwechselbare Atmosphäre. „En Route To Mayhem“ geht den eingeschlagenen Weg weiter und entwickelt sich im Laufe seiner Spielzeit zu einem wahren Brecher.

Leise und zerbrechlich wird der CD Käufer empfangen, ehe die tiefgestimmten Celli die Regie übernehmen und das Tempo immer weiter steigern. Ein paar satte Stimmungswechsel sorgen für die nötige Abwechslung, damit der Instrumentaltrack nicht langweilig wird.  Mit „Fire & Ice“ unternimmt die Band einen kleinen Ausflug in die Fantasy-Welt und sorgt für eine eigene Definition von zeitgemäßen Soundtracks. Man spürt die Begeisterung der Musiker für dieses Thema.

Der Geheimtipp der CD ist „Scream For The Silent“. Dieser Song vereint die unbestrittenen Stärken von APOCALYPTICA. Zwar ist es eine Rückbesinnung auf alte Tugenden, allerdings finden auch neue Einflüsse ihren Weg in das Werk. Ein herausragender Track, der stellvertretend für das gesamte Album stehen kann.

Mit „Catharsis“ hat man einen echten Live-Garanten am Start. Hier werden die Konzertbesucher definitiv ihr Haupthaar wehen lassen. „Beyond The Stars“ beendet dieses reine Instrumentalalbum mit gewohnten Klängen. Etwas zärtlich, etwas harsch, aber immer mit viel Herz.

From Zero To Hero – Cell-0

Fazit: „Cell-0“ soll als Quintessenz dieser Band gesehen werden. Eine bessere Beschreibung gibt es für diese CD tatsächlich nicht. APOCALYPTICA haben den Spagat zwischen Tradition und Moderne gemeistert und präsentieren eines ihrer stärksten Alben. Der Weg zu „Cell-0“ hat sich mehr als gelohnt. Der perfekte Soundtrack für die anstehenden Winternächte.

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26.01.2020

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