ASP
Fremd-Tour 2011

Konzertbericht

Billing: ASP und Lahannya
Konzert vom 2011-11-02 | Live Music Hall, Köln

ASP

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Als das Banner mit dem wunderschönen, schwarzen Schmetterling, der auch das aktuelle Albumcover ziert, enthüllt wird, geht ein freudiger Jubel durch die Menge. Rasch wird alles für den Auftritt vorbereitet, und das Intro „A Prayer For Sanctuary“ bringt hunderte Fans zum Strahlen. Das Licht erhellt die Bühne und der Sound ist um Welten besser, wesentlich gehaltvoller und schon im Intro aussagekräftiger, als er heute Abend bisher gewesen ist. Die Fans sind wie ausgewechselt sie klatschen im Takt mit und stimmen aus vollen Kehlen bereits beim ersten Song „Wechselbalg“ mit ein.

Ein Blick auf die Bühne zeigt, dass LAHANNYA allerdings nicht völlig von der Bühne verschwunden ist. An der Gitarre steht Christopher „Chris“ Milden, der nicht nur ASP an den Saiten unterstützt, sondern zudem auch der Manager ist. Es fällt jedoch auf, das ASP und Basser das eingespieltere Team sind. Immer wieder sucht ASP seine Nähe und bringt mit ihm gemeinsam sein Schauspiel auf die Bretter. Darin und im Gesang, macht ihm so schnell keiner etwas vor. Mit einer unfassbar variablen Stimme verzaubert er die Fans und lockt sie in seine ASP-Welt. Immer unter Vollgas vollzieht er an wahres Schauspiel, lebt seine Texte, performt sie und macht sie ohne weiteres lebendig.  Das wunderbare Licht gibt der gesamten Show die nötige Atmosphäre und somit ist binnen kürzester Zeit gewiss, dass die nächsten Minuten alles andere als langweilig werden.

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Bisher kam so mancher Song gut bei den Anhängern von ASP an, doch „Wir tanzten“ hängt lange alle anderen Titel ab. Die ersten paar Klänge reichen vollkommen aus, um das Publikum zum toben zu bringen und ASP übertrifft sich bei diesem Song selbst. Die Stimme im Refrain wird fies und markant, seine Mimik erzählt Geschichten. Man könnte meinen, man befände sich im Theater und bekommt die Bandbreite des künstlerischen Könnens geboten. Der darauf folgende Jubel ist außerordentlich intensiv und ASP äußert mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht: „Das tut unfassbar gut!“ Recht hat er sicherlich. Den Wahrheitsgehalt seiner Worte vermag ihn wohl auch niemand abzuerkennen. Gerade im Gespräch über die großen Gefühle eines Künstlerlebens wird zugleich erwähnt, dass diese Tour intern als große „Harmonie-Tour“ bezeichnet wird, weil insgesamt eine solch tolle Stimmung herrscht. Als wolle er ein passendes Zeichen über die gute Zusammenarbeit setzen, bittet er LAHANNYA auf die Bühne, wo er mit ihr gemeinsam „Werben“ anstimmt und damit die Ohren der Fans verwöhnt. Es ist auffällig, dass LAHANNYAs Stimme deutlich besser klingt, wenn sie den deutschen Text von „Werben“ singt, als ihre englischen Texte. ASP geht einmal mehr steil. Die attraktive Sängerin wirkt hingegen steif und kann von diesem Meister noch einiges lernen.

 

Galerie mit 49 Bildern: ASP - Köln, Live Music Hall - ASP - Fremd-Tour 2011

„Ein ASP Konzert ist nicht immer nur Vergnügen, sondern auch eine Aufgabe!“ mahnt der präsente Sänger. Was nun folgt, sind überflüssige Mitsingspielchen, bei denen er sein stimmliches Können gut unter Beweis stellen kann. Aber die wichtigste Zielgruppe, die Fans, haben vor allem ihren Spaß dabei, und darauf kommt es ja schließlich an.

Als sich das Ende des Auftritts abzeichnet und ASP das erste Mal die Bühne verlässt, klingen laute „Wir wollen brennen!“-Chöre durch die Luft, die der stupiden Rufe der Zugabe vor langer Zeit abgelöst hat. Aber besorgt, dass die Musiker nicht ein weiteres Mal auf die Bühne kommen könnte, sollte hier wohl niemand sein, denn ohne „Ich will Brennen“ geht auch dieser Abend sicherlich nicht zu Ende. Folgend wird allerdings eine neue Tradition vorgestellt, die sich, so hofft der Sänger, in den Köpfen der Fans einbrennt und in Zukunft zum festen Repertoire eines seiner Konzerte wird. Bei „Rücken an Rücken“ werden die Fans dazu aufgefordert, der Bühne den Rücken so lange zuzudrehen, bis ASP singt „Dreh dich bitte um“. Eine recht unspektakuläre Tradition, die dennoch artig durchgeführt wird. Ob sie zukünftig angewandt wird, bleibt allerdings fraglich.

Natürlich folgt dann auch noch das heiß ersehnte „Ich will brennen“, ohne das sich ASP wohl gar nicht von der Bühne trauen dürfte.

Ein wirklich grandioses Konzert, das von einem wahren Künstler zu einem kleinen Erlebnis kreiert wurde, neigt sich dem Ende entgegen.

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22.11.2011

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