Euroblast Festival
Der große Festivalbericht: So war das Euroblast X 2014 in Köln

Konzertbericht

Billing: Agent Fresco, Animals As Leaders, Ayahuasca, Brutai, COSMITERRA, Dioramic, Exivious und The Algorithm
Konzert vom 1970-01-01 | Essigfabrik, Köln

Donnerstag:

MAIN STAGE: Zu den letzten Minuten der Aachener UNDER THE PLEDGE OF SECRECY wetze ich in die Essigfabrik. Schnell noch ein Bier gegriffen (welches neuerdings mit komischen Lottozetteln bezahlt wird, auf denen eine Barkraft irgendwas abstreicht, was man rechnerisch nicht nachvollziehen kann) und die Lauscher aufgesperrt. Es geht teilweise verdammt flott zur Sache, dabei technisch verdammt sauber und vor allem ziemlich brutal. Coole Truppe, leider honoriert die bisher lediglich lückenhaft anwesende Menge das (Tech-Death-)Gehaue der Jungs nur verhalten. Ich find’s gut. Vielleicht nicht der erwartete Einstieg in die kommenden Tage, aber sehenswert. (Anton)

SIDE STAGE: Die im Keller untergebrachte Side Stage leidet zwar unter einem notorischen Frischluftproblem, kann aber auch dieses Jahr mit einigen Geheimtipps überzeugen. Und schon beim Eröffnungsact finden sich zahlreiche Unterstützer der aus der Gegend stammenden INKARNA. Diese machen ihre Sache auch verdammt ordentlich und überzeugen durch ein sympathisches Auftreten und eine ordentliche Performance. So einen Opener kann man sich nur wünschen. (Eugen)

MAIN STAGE: Nach dem hektischen Auftakt servieren nun die Briten BRUTAI ihre Interpretation modernen, vertrackten Metals. Klingt hier und da ein wenig holprig und besitzt nicht die ganz großen Momente, ist aber dennoch hörenswert. Die Zeit wird folglich genutzt, um einige organisatorische Aufgaben zu erledigen: Das Haupthaar wird vor dem Toilettenspiegel gerichtet, der Merchstand inspiziert – und (darf man das eigentlich schreiben?), äh, der tägliche Stuhlgang hinter sich gebracht. (Anton)

SIDE STAGE: Nach dem überzeugenden Gig der Hamburger Prog Rocker GALAXY SPACE MAN freuen sich DEFRACT aus Hamburg über einen relativ gut gefüllten Raum. Ihr hörbar von MESHUGGAH inspirierter Sound (ist natürlich bei 90% der Bands der Fall, aber nicht immer so deutlich) ist zwar gut gespielt (auch dies ist auf diesem Festival fast schon selbstverständlich – das technische Niveau der Bands ist unglaublich), in Verbindung mit der sehr statisch agierenden Band auf Dauer jedoch sehr monoton und frei von Höhepunkten. (Eugen)

MAIN STAGE: Anschließend machen sich DREWIF STALIN’S MUSICAL ENDEAVORS auf der Hauptbühne bereit. Die jungen Amis haben sichtlich Bock, werden im Verlauf ihres Gigs aber immer wieder von technischen Problemen ausgebremst. Wenns‘ mal hinhaut, gibt’s Djent-lastigen Modern Metal mit ordentlich Druck, dazu geht die Fronterin völlig steil, ist ständig in Bewegung und singt dazu auch noch ganz ordentlich. Dabei herrscht auf der Bühne durchaus auch eine „Was soll’s?“-Stimmung. Ist den Herrschaften nicht zu verdenken. Dennoch schade, das hätte ich gern mal ohne Unterbrechungen gesehen. Immerhin zeigt die Band bedingungslosen Einsatz an der Bar – und ist das gesamte Festival über am Start. Respekt! (Anton)

Euroblast Festival

Ich persönlich habe noch keine einzige schlechte TESSERACT-Show gesehen. Und es waren einige in den vergangenen Jahren. Allerdings, man muss wirklich drauf stehen. Nach dem Gig habe ich wirklich in viele beseelte Gesichter geblickt, Satzfetzen wie „…von einem anderen Planeten“ oder „…die haben mich so reingezogen“ waren da aufzuschnappen. In der Tat, nach der Reunion mit Ausnahme-Vokalist Dan Tompkins wirken die Briten noch eine Spur vielschichtiger und atmosphärischer, allein: eine komplette Show der Herren hat in meinen Augen nur wenige dynamische Amplituden. Vieles ist einfach sehr, sehr ähnlich. Daraus soll der Truppe jetzt aber kein Strick gedreht werden: TESSERACT sind TESSERACT, die Songs sind, wie sie sind. Die Show war makellos, verdammt abgebrüht – und wenn die Musiker auf der Bühne ihren Spaß haben, sollte man nicht meckern. Alles in allem ein würdiger Headliner. (Anton)

SIDE STAGE: Zum Ausklang lärmen dann noch einmal BEAR auf. Die Belgier, im vergangenen Jahr gefeierte Helden des Festivals, können mich jedoch mit ihrer etwas stumpfen Hardcore/Metal-Mixtur nicht wirklich überzeugen. Da gab es heute weitaus Spannenderes zu hören. Das sehen allerdings viele Gäste anders – und feiern mit dem Vierer bis spät in die Nacht. Uns hingegen zieht es so langsam in Richtung Matratze. (Anton)

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11.11.2014

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1 Kommentar zu Euroblast Festival - Der große Festivalbericht: So war das Euroblast X 2014 in Köln

  1. Sebi sagt:

    Ach, da werden tolle Erinnerungen wach. Klasse Bericht!