The Algorithm - Brute Force

Review

Galerie mit 6 Bildern: The Algorithm - Euroblast Festival - The Ninth Coming

Wäre ADHS keine Krankheit, sondern Musik, es würde klingen wie THE ALGORITHM. Blitzschnell und logisch weitergeleitete Tonfolgen, die sich wie Dominosteine zackig durch einen kunstvoll aufgebauten Parcours mit zahlreichen Raffinessen klickern – so klingt das neue Album „Brute Force“. Die beste Taktik von „Brute Force“, ist die Verwirrung. Gerade ahnt man ein Schema erkannt zu haben, da schlagen THE ALGORITHM zickig und mit erhobenem Kopf eine ganz andere Richtung ein oder stoppen den Song komplett. Man könnte auch einen Stromausfall in Erwägung ziehen, würde es nicht im nächsten Moment in einem ganz anderen Takt, mit auf links gedrehten Melodien weitergehen würde. Alle die schon wissen, dass elektronische Musik nicht zwangsläufig Uffz-Uffz-Techno bedeutet, werden THE ALGORITHM lieben. Alle anderen, können es mit „Brute Force“ lernen. 1: 0 für „Brute Force“, rohe Gewalt ist manchmal doch die Lösung und harsche Gitarrenriffs sowieso.

Für die kühle Berechnung gibt es also schon einen Sack voll bunter Dots für THE ALGORITHM. Nun kennen sich Franzosen schon per Klischee mit L’amoure aus, sodass auf „Brute Force“ natürlich auch das Gefühl nicht zu kurz kommt. „shellcode“ mischt dumpfe Dubstep-Beats mit getupften Klavierpassagen. Es klingt reizvoll und ungewöhnlich, wenn die Choreographie durch gefühlvolle Ausreißer glänzt. „userspace“ schlägt einen elegischen Haken und punktet im Mittelteil mit Weite. Zeit für Defragmentierung. Der Videovorbote „pointers“ skizziert genau die Herangehensweise von THE ALGORITHM, denn natürlich ist „Brute Force“ auch etwas ironisch gemeint. Die starken Djent-Riffs klingen mal ratternd und mal polternd. Ab und zu mit einem kunstvollen Tonleitergekrabbel in Form eines amtlichen Solo getuned, rechtfertigen diese Fähigkeiten am Brett letztendlich die Besprechung bei uns.

Unterschätze nie das Genie – Breakcore-Parts sind nämlich genauso zu finden, wie lupenreine Blastbeats. Aber spätestens mit „trojans (hard mode)“ überhitzen die Kreise. THE ALGORITHM rasten komplett aus und feuern unkontrolliert aus allen verfügbaren Rohren. Langsam, schnell, brutal, zahlreiche Taktwechsel, der Hörer kommt kaum noch mit. Ein Plan ist nicht zu erkennen und somit mündet das Lied, nach einem langen Kampf, in einen ansehnlichen Haufen Datenmüll. Mit „Brute Force“ verhält es sich etwas, wie mit alten Elektrogeräten. Beim BluRay-Player ist die Technik perfektioniert, aber das Rattern des Videorecorders hatte eben auch seinen Charme. Im Vergleich zu den Vorgängern fehlt es an Hits der Marke „MOS“ oder „will_smith“, aber schon alleine der Sound ist es wert, sich ab und zu auf voller Lautstärke mit THE ALGORITHM den Putz von den Wänden und die Milben aus den Kissen klopfen zu lassen.

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24.03.2016

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