Wacken Open Air 2025
– zwischen Matsch, Metal und Magie

Konzertbericht

Billing: Guns N' Roses, Papa Roach, Michael Schenker & Friends, Gojira, Dirkschneider, Skynd, Landmvrks, Dimmu Borgir, Saltatio Mortis, Bad Loverz und Machine Head
Konzert vom 31.07.2025 bis 03.08.2025 | Wacken, Wacken

Paralleluniversum Wacken – von Wikingern und Wahnsinn

Wacken ist kein normales Festival. Es ist ein Paralleluniversum mit Schwertkämpfen, Space-Camp und mehr Kostümen als auf einer Comic-Con. Es fehlt eigentlich nur noch ein Zirkusdirektor, der zwischen Jongleuren und Flammenwerfern Bier verteilt, oder ein Clown, der Luftballon-Pommesgabeln baut. Willkommen im Metal-Disneyland. War das gerade der Cirque du Soleil in der Umbauphase? Wir gehen mal eine Runde auf die Hüpfburg.

Doch bei einigen Attraktionen hapert es noch an der Umsetzung: Im Zelt des Space-Camps finden sich relativ lieblos aufgebaute Präsentationen diverser Firmen und Aussteller (z. B. Fraunhofer Institut) zum Thema Raumfahrt und Technologie. Die angekündigte „Mondfahrt“, die man selbst erleben können soll, entpuppt sich als Sandkasten mit ferngesteuerten Fahrzeugen. Alles okay – aber eben nicht mehr. Da hätte so mancher Raumfahrt-Geek beim Anblick leise in seinen Helm geweint.

BAP auf dem W:O:A – W:T:F?

Nach der Runde im Space-Camp und einem lockeren Spaziergang durch die Moorlandschaft der Camp Plaza geht es wieder Richtung Infield. Und dort treffen wir auf BAP. Ja, richtig gelesen: BAP sind in Wacken. „Wir spielen heute nur Songs, die älter sind als 40 Jahre“, sagt Wolfgang Niedecken mit einem Schmunzeln. Kölscher Rock in Gummistiefeln – funktioniert überraschend gut. Die Show ist knackig, kompakt, nahbar. Und spätestens bei „Verdamp Lang Her“ klatschen auch eingefleischte SLAYER-Fans im Takt. Wenn hier schon Helge Schneider, Roberto Blanco oder Heino aufgetreten sind – warum nicht auch BAP?

Foto mit Impressionen - Wacken Open Air 2025

Impressionen – Wacken Open Air 2025

Heute läuft alles in Classic Rock

Nach dem unverhofften Kölner Rock-Intermezzo dürfen sich die Fans auf MICHAEL SCHENKER freuen. Schenker wirbelt mit seiner Flying V über die Bühne und bringt Klassiker wie „Doctor Doctor“ und „Lights Out“ mit voller Wucht zum Leben. Der Schwede Erik Grönwall singt mit einer Energie, die jede Jugendband vor Neid erblassen lässt. Bei „Mother Mary“ bekommt Schenker sogar Unterstützung von niemand Geringerem als SLASH. Ein kleiner Appetizer für die spätere „Gunners“-Show.

Respekt, Technikprobleme und ein Hauch Nostalgie

Und da stehen wir nun, mit einem Kloß im Hals, vor der Bühne und wissen noch nicht so recht, ob das gut wird, was jetzt kommt. Hier trifft eindeutig Nostalgie auf Respekt und Durchhaltevermögen. (3,5 Stunden … WTF?) GUNS N’ ROSES liefern am Donnerstagabend eine Show, die durchwachsener als das Wetter ist. Axl Rose präsentiert sich überraschend fit – zum Beispiel im Glitzersakko am Klavier bei „November Rain“. Er hat sich heute offensichtlich für „Shine“ statt „Rain“ entschieden.

Slash ist wie immer ein Meister an der Gitarre. Doch ganz ohne Kratzer geht es nicht durchs Set: Tonaussetzer stören mehrfach den Sound – nicht die Schuld der Band, aber ein Dämpfer für die Stimmung. Axl selbst gibt alles, auch wenn man sich bei manchen Höhen wünscht, er würde lieber eine Oktave tiefer schalten. Und mal ehrlich: Zwei Stunden Show hätten’s auch getan. Unterm Strich darf man nicht vergessen, dass die Männer auf der Bühne ein stattliches Alter mitbringen. Wer das Konzert komplett „durchhatet“, übersieht: Die Setlist ist stark – und die Band besser drauf, als befürchtet oder erwartet.

Nach der Show sind wir durchgeregnet und stampfen mit zwei Kilo Modder unter den Stiefeln und „Welcome To The Jungle“ als Ohrwurm in den verdienten Feierabend

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30.08.2025

It`s all about the he said, she said bullshit.

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