A Cold Dead Body - Harvest Years

A COLD DEAD BODYs Debütalbum „Harvest Years“ ist nicht nur eines von vielen Debütveröffentlichungen, die dieses Frühjahr bei Slow Burn erscheinen, sondern wohl auch das ambitionierteste. Immerhin haben wir es hier mit einem Konzeptalbum zu tun, dass sich nichts geringeres als den Sinn des Lebens zum Gegenstand hat. Wie gesagt, ambitioniert.

Die Grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz werden auch tatsächlich überhaupt nicht eindimensional beackert: Die Songtitel von „Semen“ bis „Divinity“ schließen nicht nur so etwas wie einen Kreislauf, sondern warten auch mit angemessenem emotionalem Tiefgang (nicht zuletzt der Violine geschuldet) auf. Die vage als Post-Hardcore einzuordnende Musik der Herren und Damen A COLD DEAD BODY ist Reich an Facetten, Abwechslung und Höhen und Tiefen, wie man sich das vorstellen kann, wenn es um menschliches Leben geht. Dahingehend wurde für das Konzept also schon Mal die angemessene Form gefunden. Leider sind die einzelnen Stücke für sich genommen weniger Aussagekräftig, sodass es eigentlich keinen Sinn macht, einen einzelnen Song von „Harvest Years“ anzuspielen. Sie alle gehen ineinander über und sind gewissermaßen eins, gleichzeitig aber auch wenig einprägsam.

Ein weiteres Manko ist die suboptimale, häufig übersteuerte und undifferenzierte Produktion der Platte, an der auch ein Mastering von James Plotkin nicht mehr viel zu ändern vermag. Die Brachialität einiger Passagen scheitert genau so oft am Knarzen der Produktion wie leise, filigrane Momente im Soundmatsch untergehen. Doch auch wenn in Sachen Technik bei A COLD DEAD BODY noch Luft nach oben ist, kann man das Potenzial von „Harvest Years“ schlecht leugnen. Das Projekt ist interessant und mutig genug, um sie im Auge zu behalten.