A Forest Of Stars - The Corpse Of Rebirth

Review

Galerie mit 8 Bildern: A Forest Of Stars - Prophecy Fest 2019

Die Queen und ihr Volk waren für viele Jahre ein weißer, möchte sagen „unberührter“ Fleck auf der Landkarte des Black Metal. Sicher gab es die ein oder andere Kapelle, welche aus dem unterdurchschnittlichen VÖ-Strom hervorlugte, doch verschwanden diese wieder aus meinem Gehör und in Folge aus meinem Kurzzeitgedächtnis. Seit Ende letzten Jahres jedoch macht sich eine Kehrtwende merkbar, die mir persönlich sehr positiv auffällt – da tut sich (endlich!) was in qualitativer Hinsicht. An dieser Entwicklung trägt auch das vorliegende Quartett seinen Teil dazu bei, das zwar erst seit gut einem Jahr aktiv an ihrem Schaffen werkelt, dafür aber den Hörer umso unerwarteter umwirft.

Dabei fällt es zunächst schon ziemlich schwer, diesen musikalischen Hybrid stilistisch einzugrenzen. Die Haupt-Arrangements sind aus getragenem, manchmal „pumpend“ interpretiertem Black Metal geschmiedet, in denen vernebelte Gitarrenwände eine herrlich distanzierte, sternenklare Stimmung schaffen und verstörende Gesänge à la URFAUST mit Schwerpunkt auf Schreien den für andauernden Genuss nötigen Konterpart dazu darstellen. Für Vergleichs-Fanatiker wären an dieser Stelle Namen wie VED BUENS ENDE, WEAKLING, WOLVES IN THE THRONE ROOM und genannt, die streckenweise als unterschwellige Paten stehen dürfen; doch klingt das Gesamtergebnis erfreulich erfrischend und eigenständig. Dabei belassen es A FOREST OF STARS aber nicht, die Truppe strebt nach mehr als zum Image eines weiteren Sesselwärmers im Schwarzstahl-Segment: Genre-Grenzen verschwimmen hier für den Hörer auf sehr angenehme Weise. So hüllt man das Geschehen besonders nach langen, saitenlastigen Passagen in gedigene Ambient-Hüllen, Violine und Klavier streichen sie in dunklen, Gänsehaut erregenden Farben. Da macht es keinen Unterschied, dass hier auch dissonante bis schräge Töne aus dieser Richtung kommen - alles dient der einzigartigen, eigentlich unbeschreibbaren Atmosphäre. Wenn dann noch die Dame hinter jenen Instrumenten anfängt zu singen, haben dich die Briten vollends in ihren Fängen - ein kalter Schauer jagt den nächsten!

Überhaupt begeistern Songs wie das immer intensiver werdende "God" oder das fast schon unmenschlich spannend gestaltete "Female" aufgrund ihrer Authentizität, dem unglaublich flüssigen, schlüssigen Songwritings und der (zugegebenermaßen etwas seltsamen) Eigenschaft, so einfühlsam wie ein Seelsorger daher zu kommen, um erst recht einen einschlagenden Eindruck zu hinterlassen. Auch wenn es auf Papier ein wenig überzogen wirkt: Jedes der fünf überlangen Stücke wäre für sich ein Kaufgrund. Es ist einfach der helle Wahnsinn, wie sich ein wehmütiger Part in den nächsten windet und dabei so wahnsinning harmonisch dabei klingt. Da fehlen einem echt die Worte... Ehrlich gestanden weiß ich beim besten Willen nicht, was es darüber hinaus noch brauchen würde, um die volle Punktezahl einfahren zu können, deswegen belasse ich es hier bei einem schlichten "Kaufen!".

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20.02.2008

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