Abyssic - High the Memory

Review

Wer kennt nicht das ständige Verwirrspiel bei der richtigen Wahl der Geschwindigkeit von Langspielplatten? Verdammte 7″-Singles! Genauso könnte es unbedarften Hörern ergehen, sofern „High The Memory“ von ABYSSIC als Vinyl-Variante konsumiert wird. Wenn der epische Symphonic Black Metal der späten Neunziger bzw. frühen Zweitausender auf gutturalen Gesang mit todesmetallischem Fokus trifft und darüber die Walze des Funeral Dooms ausgebreitet wird, könnte man versehentlich auch an eine zu langsam abgespielte Platte aus dem Hause OLD MANS CHILD denken.

Aber mitnichten, ABYSSIC müssen so!

Und ABYSSIC bleiben auch so, denn wirkliche Ausreißer aus den unendlichen Tiefen größten Adagios gibt es nur an seltenen Stellen. Mangelnde Konsequenz kann man der Band daher keinesfalls vorwerfen. Der geschätzte Kollege Peter Mildner war daher mit dem Debütalbum „A Winter’s Tale“ (2016) nur in Teilen zufrieden:

„Dennoch bleibt es immens schwer, im immer dräuenden Wechselspiel aus Pathos und Langsamkeit nicht weg zu dämmern und sich, wieder aufgeschreckt, nicht zu wundern, wieso denn der Song noch immer nicht zu Ende ist – oder „A Winter’s Tale“ wieder von vorne läuft.“

Ja, es dräut weiterhin. Im enormen Ausmaß. Für Fans des Genres Funeral Doom, welche auch für technische Tiefe und insbesondere epische Keyarrangements eine Vorliebe haben, wird „High The Memory“ sicherlich der erste Funeral-Doom-Höhepunkt des noch jungen Jahres 2019 sein. Dafür braucht man Zeit, Muße und eine enorme Hingabe an Schwere und, um die Sprache des Kollegen aufzugreifen, staatstragende Epik“. Diese Mischung ist zunächst beeindruckend niederwalzend und verbleibt am Ende mit einem eigenen Sound und echten Alleinstellungsmerkmalen.

Bei der Sondierung der involvierten Musiker erschließt sich sodann das insgesamt erstaunlich hohe Niveau von „High The Memory“. SUSPERIA, BORKNAGAR, FUNERAL, DIMMU BORGIR und die bereits angeführten OLD MANS CHILD sind nur einige der aktiven und ehemaligen Wirkungsstätten der norwegischen Musikanten.

„High The Memory“ oder mit Pauken und Trompeten (langsam) in den Abgrund

Achtsamkeit ist das Gebot der Stunde. Wer dabei noch viel Zeit und Liebe für die Langsamkeit mitbringt, kann dies dank ABYSSIC auch in dunkelster Ausprägung tun. „High The Memory“ verlangt mit über einer Stunde Spielzeit und fünf überlangen Titeln einiges an Zeit und Liebe für epische Breite. Für ein solch individuelles und technisch hervorragendes Album ist jedoch beides keine vergebene Mühe.

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15.02.2019

Stellv. Chefredakteur

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