Albatross / Vestal Claret - The Kissing Flies / Black Priest

Review

Es passiert nicht alle Tage, dass man mit einer Metal-Band aus Indien konfrontiert wird. ALBATROSS sind eine dieser Ausnahmen, welche Heavy (Horror) Metal zelebrieren. Diese teilen sich zusammen mit den etwas bekannteren VESTAL CLARET aus Connecticut.

Den Anfang machen ALBATROSS mit den Songs der “Kissing Flies” EP. Den Anfang macht das Intro “Wither“, welches mit Fliegenbrummen und Gelächter für die richtige Stimmung sorgt und sogleich den Hörer an eine Szenerie von einer verfallenen Stadt entführt, welche von demonischen Fliegen gepeinigt wird. Weiter geht es mit dem unheimlichen “Uncle Sunny At The Tavern”, ein straighter Banger im Achtziger-Jahre-Stil, mit theatralischem Gesang, welcher an MERCYFUL FATE/KING DIAMOND erinnert, Gastgesang von Niklas Stålvind (WOLF) und tollen Gitarren-Leads nahe den bereits erwähnten dänischen Vorbildern und JUDAS PRIEST. Im 10minütigen, dynamischen “Kissing Flies“ gibt es ein paar schöne Fretless-Bass-Einlagen, gute Gitarrensoli, psychedelisch angehauchten, sich wiederholenden Riffs, wuchtigem Schlagzeugspiel mit massivem Double-Bass-Einsatz. Das letzte Stück von ALBATROSS nennt sich “From Ashes Comes Life”, ist dunkel und verdammt heavy, enthält ebenfalls einen Gastbeitrag, hier den Kreischgesang von Kollege The Demonstealer (DEMONIC RESURRECTION). Es benötigt einige Durchläufe, bis die Stücke von ALBATROSS wirklich hängen bleiben, aber es lohnt sich. Die Produktion ist recht roh gehalten, vor allem das Schlagzeug klingt etwas blechern. (6/10)

Der zweite Teil dieser Split gehört VESTAL CLARET mit ihrem 18minütigen epischen “Black Priest”, welches in drei Teile gegliedert ist. Die Amis spielen Okkult Rock / Doom Metal und können in Sachen dunkler Atmosphäre noch einen draufsetzen. Es dauert etwas, bis das Stück richtig in die Gänge kommt. Am Anfang scheint Philip Swanson (HOUR OF 13, SEAMOUNT) zu cleanen Gitarren eine schwarze Messe heraufzubeschwören, ehe epische, depressive Doom-Metal-Riffs folgen und weiter Stimmung aufbauen. Heavy und melodisch zugleich, immer wieder mit ruhigen Parts, einem ursprünglichen Gothic-Flair, klagendem Gesang teilweise nicht ganz unähnlich zu Ozzy Osbourne, melancholischen Leads. Ab der Hälfte des Stücks nimmt das Tempo deutlich zu. VESTAL CLARET ist mit “Black Priest” ein herrlich episches, finster schwerfälliges Stück hypnotisch wirkender Musik gelungen, stilistisch nahe COVEN, BLACK SABBATH, CANDLEMASS oder ST. VITUS. (7/10)

Im direkten Vergleich wirken VESTAL CLARET zwingender und stärker, während die Inder ALBATROSS zumindest für mich eine gutklassige neue Entdeckung sind. Eine schöne Underground-Veröffentlichung.

08.07.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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