Alejandro Silva - Live 2007

Review

Die DVD „Live 2007“ vom ALEJANDRO SILVA POWER CUARTETO (gerne auch ASPC genannt) ist definitiv ein Kuriosum. Und das liegt diesmal nicht daran, dass der Chilene seine Diskographie schon seit Jahren in Eigenregie produziert und damit offensichtlich gut fährt. Das Wirklich beeindruckende ist, dass eine vollgepackte Halle im schönen Santiago de Chile zu der instrumentalen Metalmusik des Ibanezliebhabers über 90 Minuten hinweg mehr abgeht, als vermutlich bei jeder Show von IRON MAIDEN. Klar werden die größtenteils minderjährigen Groupies schon gewusst haben, dass sie von diversen Kameras für die Ewigkeit festgehalten werden, aber beeindruckend anzusehen ist das dennoch.

Wer also als Sammler exotischer Metalquietschereien auch dieses Exemplar nimmermüder Schaffenskunst sein eigen nennen will, darf sich auf einige gute Laune gefasst machen. Geboten werden Songs aller bisheriger Studioalben, von „Caos“ über „Jakobshavn“ bis zur epischen Bandhymne „Neopangea“. Leider hat man sich bei der Auswahl der Kamerawinkel und -einstellungen auf eine etwas mainstreamgewohnte Ausrichtung konzentriert, womit Großaufnahmen flitzender Finger leider zugunsten zahlreicher Totalaufnahmen eingeschränkt werden mussten. Das ist insofern schade, als dass man gerade bei den Solopassagen aller Instrumente deutlich merkt, wie gut man aus der Scheibe auch ein beeindruckendes Lehrwerk im Stile einer DREAM THEATER-DVD hätte machen können. Auch können leider keine Extras bewundert werden. Immerhin ist jedoch die Abmischung nahe am Liveerlebnis und merkbar ohne Overdubs ausgekommen.

Dennoch gibt es zwei Gründe, die eine gute Bewertung von „Live 2007“ rechtfertigen. Erstens sind starke Instrumentalplatten rar geworden. Weswegen man sich auch nur darüber wundern kann, wenn Silva nach drei Alben bereits eine Livesetlist ohne jeden Durchhänger runterrocken, und damit auch auf dem heimischen Sofa gute Laune verbreiten kann. Zweitens hat der Chilene schlichtweg den Exotenbonus auf seiner Seite. Da man die DVD momentan wohl nur auf Anfrage bei ihm bekommt und ein deutsches Label dementsprechend weiterhin nicht gefunden wurde, kann wohl jeder Besitzer der Platte eine spannende Geschichte erzählen, wie er sie erstanden hat. Ich für meinen Teil bin froh, dass Heavy Metal in Südamerika auch dann existiert, wenn IRON MAIDEN mal nicht in Brasilien sind.

09.04.2009

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