Algazanth - The Three-Faced Pilgrim

Review

Die Finnen von ALGHAZANTH klöppeln sich nun bereits seit Mitte der 1990er Jahre durch die schwarzmetallische Szene und mit „The Three-Faced Pilgrim“ ist man nun bereits bei Longplayer Nummer Sieben angekommen. Dabei werden in schöner Regelmäßigkeit ordentliche bis richtig gute Alben auf den Markt gebracht, allerdings ohne dass der große Durchbruch bislang gelungen wäre. Trotzdem bleibt man auch auf „The Three-Faced Pilgrim“ dem bereits gefundenen und ausgereiften Stil von epischem, symphonischem Black Metal treu und wagt kaum Experimente.

„The Three-Faced Pilgrim“ bietet dem Hörer insgesamt sechs Tracks mit einer durchgehend überlangen Spielzeit – und, obwohl grundsätzlich dem Black Metal verhaftet, erlauben es sich ALGHAZANTH nur selten einmal, das Spieltempo richtig anzuziehen. Es geht meist getragen zu auf „The Three-Faced Pilgrim“, häufig unterstützt von atmosphärischen Keyboardklängen. Das klingt ein wenig, als würden ALCEST die alten Alben von CRADLE OF FILTH covern, während sie VINTERLANDS „Welcome My Last Chapter“ hören. Dabei wird allerdings vornehmlich der theatralischen Raserei ein ordentlicher Schuss Melancholie entgegengesetzt, was der düsteren Atmosphäre der Scheibe zugute kommt. Der schmale Grad, eine glaubwürdige Vorstellung abzuliefern, ohne kitschig zu werden, gelingt dann glücklicherweise auch fast durchgehend, von ein paar einzelnen Passagen (z.B. in „In Your Midnight Orchard“) einmal abgesehen.

Frontmann Thasmorg sticht dabei insgesamt recht positiv hervor: Er pendelt variantenreich zwischen Kreischen und Growlen, der aufdringliche Dani Filth-Effekt („Die Musik ist ja ganz nett, aber dieser Gesang!“) bleibt damit aus. Überhaupt klingen ALGHAZANTH sehr ausgewogen in Produktion und Arrangement, man merkt dem finnischen Quartett ihre Routine und Erfahrung deutlich an. Besonders in dem überlangen Albumhighlight „With Sickle, With Sythe“, das alle Stärken der Band in einem Track bündelt, wagt man einen Blick in Richtung alter KEEP OF KALESSIN, was ALGHAZANTH äußert gut zu Gesicht steht.

Somit ist das, was ALGHAZANTH hier mit „The Three-Faced Pilgrim“ abliefern, sicherlich kein musikalischer Quantensprung, dennoch macht die Truppe auch hier wieder einmal vieles richtig und ist damit allen Fans von symphonischem Black Metal zu empfehlen. Vielleicht ist man ja auf der nächsten Scheibe ein bisschen mutiger, dann klappt es sicherlich auch mit einem etwas breiteren Publikumszuspruch. Gute Anlagen sind auf jeden Fall vorhanden.

04.01.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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