Ambush - Evil In All Dimensions

Soundcheck September 2025# 2

Galerie mit 23 Bildern: Ambush - Keep It True Rising III 2023

So richtig aus dem Hinterhalt kommen AMBUSH mit ihrem neuen Album „Evil In All Dimensions“ nicht. Allerdings sind Traditionsmetaller ja in der Regel sowieso Gewohnheitstiere, weshalb es Fans der Band sicherlich freuen dürfte, dass bei den Schweden abseits des Wechsels zu Napalm Records musikalisch alles beim Alten bleibt.

„Evil In All Dimensions“ kommt nicht aus dem Hinterhalt

Auch auf Album Nummer Vier frönen AMBUSH also einem Sound, der sich sowohl bei klassischem Heavy Metal britischer Prägung, Teutonenstahl und melodiebetontem Euro Power Metal bedient, wie in HELLOWEEN maßgeblich mitgeprägt haben. Der Titeltrack legt dann auch gleich schwungvoll und trotz der finsteren Lyrics mit jeder Menge positiver Energie los, die unweigerlich an die Kürbisköpfe erinnern. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Stimme von Fronter Oskar Jacobsson, der empfindlich an einen weniger hochtönenden Michael Kiske erinnert, während geschmeidige Twinleads die Brücke zu den eisernen Jungfrauen schlagen.

An so manche MAIDEN-Hymne aus der ersten Hälfte der 80er erinnert auch das trefflich betitelte „Iron Sign“, während die pathosgeladenen Midtempo-Stampfer „Maskirovka“ und „The Reaper“ das Ganze, trotz Steve-Harris-Gedenkbassline in Ersterem, ein wenig mehr in Richtung Solinger Stahlschmiedekunst verschieben. Minus das Reibeisen eines Udo Dirkschneider oder Marc Tornillo versteht sich. Ordentliche 80er PRIEST-Vibes versprühen schließlich „Come Angel Of Night“ und das mit Glas zum Bersten bringenden Schreien versehene „Bending The Steel“. Und zum Abschluss nähert man sich dann mit der um ein paar Klischees nicht verlegenen Hymne „Heavy Metal Brethren“ noch den Landsleuten von HAMMERFALL an.

Überraschungen gibt es also kaum, zumindest wenn man mit dem Backkatalog von AMBUSH vertraut ist. Ausfälle ebenso wenig, nur das dezent vor sich hin dümpelnde „The Night I Took Your Live“ und die wenig mitreißende, zum Glück aber auch nicht übermäßig schmalzige Power-Ballade „I Fear The Blood“ wollen nicht so richtig aus dem Quark kommen und nehmen dem Album zur Mitte hin etwas den Wind aus den Segeln.

AMBUSH bleiben sich und ihren Vorbildern treu

Summa summarum bleiben sich AMBUSH in ihrer Rolle als Verfechter traditioneller Heavy-Metal-Tugenden aber treu und liefern ein fast durchweg unterhaltsames Album mit jeder Menge gekonnten Klassiker-Zitaten ab. Dass die Eigenständigkeit dabei etwas auf der Strecke bleibt, versteht sich von selbst. Mit Bandgründer Oskar Jacobsson hat man aber einen Sänger an Bord, der nichtsdestotrotz für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgt, wenngleich man dahingehend noch nicht ganz in derselben Liga wie die Kollegen von RAM oder PORTRAIT spielt.

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