Anamnesi - Descending The Ruins Of Aura

Review

Das Solo-Projekt ANAMNESI, dessen Betreiber denselben Namen trägt, stammt von der italienischen Insel Sardinien und serviert seine zweite Full Length voller ambientlastigem Black Metal über das deutsche Label Naturmacht Productions. Im Fokus steht dabei inhaltlich die Rückbesinnung auf „alte Werte“, Naturreligion/-mystik und die Ablehnung von Modernität.

Ich könnte mich an dieser Stelle darüber auslassen, wo und inwieweit die Ablehnung alles „Modernen“ mit „Descending The Ruins Of Aura“, seinen nahezu omnipräsenten Synthesizer-Flächen, dem zwischendurch auftauchenden Breakbeat und der recht gelungenen Aufnahme-Qualität kollidiert und der Veröffentlichung seine Authentizität nimmt; das würde aber auch nichts daran ändern, dass die sieben Songs plus ein BURZUM-Cover („Det Som En Gang Var“) musikalisch ziemlich anständig sind.

Das beginnt bei dem sehr dynamischen Gesamtbild, das im Wesentlichen auf dem variablen Schlagzeug beruht: Dieses bewegt sich zwischen halbwegs zackigen Blastbeats, einigen Doublebass-Passagen und BURZUMesk-einfachen Patterns. Dazu besitzt es einen rumpeligen Charme, ist aber nicht unhörbar produziert. Das Gleiche gilt für die Gitarren, die sich einfachsten, aber durchaus effektiven Strukturen bewegen. Die bereits erwähnten flächigen Synthesizer tun ihr Übriges, um „Descending The Ruins Of Aura“ zu einem Album epischer Breite machen, das einer gewissen Dynamik aber nicht entbehrt.

Für ein erst seit 2009 existierendes Projekt scheint ANAMNESI stilistisch bereits ziemlich gefestigt und setzt seine Visionen auch weitgehend gekonnt um. Dass „Descending The Ruins“ nicht an jeder Stelle hochklassig ist, ist verschmerzbar – und auch dass dramaturgisch noch ordentlich Luft nach oben ist, dürfte Fans von Black Metal-Ambient-Klängen nicht weiter stören.

20.10.2012

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