Arcane (AUS) - Known – Learned

Review

Australien und kein Ende, möchte man meinen. Aus Brisbane kommen ARCANE (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen US-Thrash-Metal-Band) mit KnownLearned, einem gut gefüllten Doppelalbum, um die Ecke, nachdem uns erst NE OBLIVISCARIS und dann auch noch AC/DC mit neuem Material beglückt haben. Dessen 16 Stücke werden durch einen inhaltlichen Rahmen lose zusammengehalten, es handelt sich also um kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne. Dabei werden Gedanken, Emotionen, Impressionen und Momente im Leben eines Vaters und seiner Tochter fragmentarisch geschildert. A bittersweet love song for life sozusagen.

Die Länge eines solchen Doppelalbums kann einen schon mal erschlagen, glücklicherweise haben die Australier für ausreichend Abwechslung gesorgt. Es gibt ruhige, zum Teil elegische Passagen, in denen der Hörer verzückt schwelgen kann. Auf der anderen Seite bieten ARCANE aber auch genügend Aggressivität, um die heimischen vier Wände gründlich zum Beben zu bringen. Diese beiden Seiten der musikalischen Medaille beherrschen die Jungs aus Down Under wie kaum eine andere Band und das stellen sie auf KnownLearned auch eindrucksvoll zur Schau. Bemerkenswert ist vor allem die melancholische Atmosphäre, die stets – mal mehr mal weniger subtil – präsent ist. Der Vergleich zu KARNIVOOL liegt dabei nahe – zumindest im Bezug auf den Gesang von Jim Grey, allerdings singt er hier etwas emotionaler als Ian Kenny. Darüber hinaus zeigen sich ARCANE weniger von Alternative Rock / Nu Metal und mehr vom Art Rock beeinflusst.

Unturning stellt bereits eines der Highlights dar, dem noch weitere folgen sollen. Mit wuselndem Tapping beginnt das Stück, das nach kurzer Zeit die massive Metal-Keule schwingt. Danach ebbt der Song ab, nur um dann noch mal richtig Gas zu geben. Dem folgt prompt Instinct, das deutlich sentimentalere Klänge anschlägt. Zunächst wird das Stück von Klavier und unruhigem Rhythmus getragen, dann rockt das Stück mit viel Pathos und Energie los. Die anschließende Ruhe wird jäh durch traditionelles Prog-Metal-Riffing unterbrochen. Auf der zweiten CD agieren ARCANE dann deutlich zurückhaltender und intensiver, geradezu metalfrei: Hunter, Heart & Home zeigt die Band von ihrer ruhigen Seite. Bestimmt von akustischer Gitarre und sanften Klaviertupfern schwebt die Musik förmlich nur so dahin. Little Burden beginnt ebenfalls sanft, baut sich dann zum Ende hin aber auf und geht in den rockenden Schlusspart über. Eyes For The Change bietet eine intensive und geradezu intime Stimmung, in der man einfach versinken kann.

Die Australier haben es geschafft, über die Länge eines Doppelalbums zu überzeugen, auch wenn bei der Fülle an Material die ein oder andere Länge nicht ausbleibt. Trotzdem ist KnownLearned ein Album, das nicht nur Fans (modernen) Prog Metals und Art Rocks gefallen wird, sondern das für jeden Musikbegeisterten interessant sein dürfte. Reinhören ist Pflicht!

 

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18.02.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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